Das Buch Genesis (1. Buch Mose)
Im Anfang schuf Gott den Himmel und die Erde. Und die Erde war wüst und leer, und der Geist Gottes schwebte über den Wassern. Und Gott sprach: Es werde Licht! und es ward Licht. Und Gott sah, dass das Licht es gut war; und Gott schied das Licht von der Finsternis. Und Gott nannte das Licht Tag, und die Finsternis nannte er Nacht. Und es wurde Abend und es wurde Morgen:
erster Tag.
Dann sprach Gott: es sammle sich das Wasser unterhalb des Himmels an einem
Ort und das Trockene werde sichtbar. Und so geschah es. Und Gott nannte das Trockene Land und das angesammelte Wasser nannte er Meer. Gott sah, dass es gut war. Dann sprach Gott: Das Land
lasse junges Grün wachsen, alle Arten von Pflanzen, die Samen tragen, und von Bäumen, die Früchte bringen. So geschah es. Gott sah, dass es gut war.
Es wurde Abend und es wurde Morgen: dritter Tag. (nach Genesis 1,9 - 1,13)
Dann sprach Gott: Das Wasser wimmle von lebendigen Wesen und Vögel sollen über dem Land am Himmelsgewölbe dahinfliegen. Gott schuf alle Arten von großen Seetieren und anderen Lebewesen, von denen das Wasser wimmelt, und alle Arten von gefiederten Vögeln. Gott sah, dass es gut war. Gott segnete sie und sprach: Seid fruchtbar und mehrt euch.
Es wurde Abend und es wurde Morgen: fünfter Tag. (Genesis 1,20 - 1,23)
Und Gott machte alle Arten von Tieren. Gott sah, dass es gut war. Dann sprach Gott: Lasst uns Menschen machen als unser Abbild, uns ähnlich. Sie sollen herrschen über die ganze Erde. Gott schuf also den Menschen als sein Abbild; als Abbild Gottes schuf er ihn. Als Mann und Frau schuf er sie. Gott sah alles an, was er gemacht hatte: Es war sehr gut.
Es wurde Abend und es wurde Morgen: sechster Tag. (Genesis 1,26 – 1,31)
Variante zu Genesis 1, 26
Schöpfungsgeschichte (2): Die Geschichte mit der Rippe.
(nach Genesis 2, 15 - 24)
Die Schlange war das klügste von allen Tieren des Feldes, die Gott, der Herr, gemacht hatte. Sie fragte die Frau: »Hat Gott wirklich gesagt: ›Ihr dürft die Früchte von den Bäumen im Garten nicht essen‹?« »Natürlich dürfen wir sie essen«, erwiderte die Frau, »nur nicht die Früchte von dem Baum in der Mitte des Gartens. Gott hat gesagt: ›Esst nicht davon, berührt sie nicht, sonst müsst ihr sterben!‹« »Nein, nein«, sagte die Schlange, »ihr werdet bestimmt nicht sterben! Aber Gott weiß: Sobald ihr davon esst, werden euch die Augen aufgehen; ihr werdet wie Gott sein und wissen, was gut und was schlecht ist. Dann werdet ihr euer Leben selbst in die Hand nehmen können.«
Die Frau sah den Baum, nahm von den Früchten und aß. Dann gab sie auch ihrem Mann davon und er aß ebenso. (nach
Genesis 2)
Daruafhin schickte Gott sie aus dem Garten Eden weg. Er vertrieb den Menschen und Cherubim mit flammenden Schwertern bewachten das Tor zum Paradies. (Genesis 3, 23 – 24)
Variante
Kain sagte zu seinem Bruder Abel: „Gehen wir auf‘s Feld!“ Als sie auf dem Feld waren, griff Kain seinen Bruder an und erschlug ihn. Da sprach der HERR zu Kain: „Wo ist dein Bruder Abel?“ Er entgegnete : „Ich weiß es nicht. Bin ich der Hüter meines Bruders?" Der HERR sprach: „Was hast du getan? Das Blut deines Bruders schreit zu mir vom Ackerboden. So bist du verflucht, verbannt vom Ackerboden, der seinen Mund aufgesprerrt hat, um aus deiner Hand das Blut deines Bruders aufzunehmen. Wenn du den Ackerboden bestellst, wird er dir keinen Ertrag mehr bringen. Rastlos und ruhelos wirst du auf der Erde sein.“ (Genesis 4, 8 - 12)
Nach vierzig Tagen tat Noah das Fenster der Arche auf und ließ einen Raben rausfliegen, der flog immer hin und her, bis die Wasser vertrockneten auf Erden. Danach ließ er eine Taube ausfliegen, um zu erfahren, ob die Wasser sich verlaufen hätten. Da aber die Taube nichts fand, wo ihr Fuß ruhen konnte, kam sie wieder zu ihm in die Arche. Da harrte er noch weitere sieben Tage und ließ die Taube abermals fliegen. Sie kam um die Abendzeit zurück, und siehe, sie hatte einen frischen Olivenzweig im Schnabel. (vergl. Genesis 8, 6 - 11)
Dann sprach Gott: „Siehe, ich richte meinen Bund auf mit euch und mit euren Nachkommen und mit allen Lebewesen bei euch, die aus der Arche gekommen sind, mit allen Wildtieren der Erde überhaupt. Nie wieder sollen alle Wesen aus Fleisch von den Wassern der Sintflut ausgerottet werden.“ Und Gott sprach: „Das ist das Zeichen des Bundes, den ich stifte mit euch und den lebendigen Wesen bei euch für alle kommenden Generationen: Meinen Bogen setze ich in die Wolken, er soll das Zeichen des Bundes werden zwischen mir und der Erde. Erscheint der Bogen in den Wolken, dann gedenke ich des Bundes.“ (nach Genesis 9, 9 - 13)
„Auf, lasst uns eine Stadt und einen Turm bauen, mit einer Spitze bis zum Himmel, und machen wir uns damit einen Namen, denn wir werden sonst zerstreut in alle Länder.“ Da stieg der HERR herab, um sich Stadt und Turm anzusehen, die die Menschenkinder bauten. Er sprach: „Seht nur, ein Volk sind sie und eine Sprache haben sie alle. Und das ist erst der Anfang ihres Tuns. Jetzt wird ihnen nichts mehr unerreichbar sein. Lasst uns ihre Sprache verwirren, dass keiner den anderen verstehe.“ So zerstreute sie der HERR von dort in alle Länder und sie hörten auf an der Stadt zu bauen. Darum nannte man die Stadt Babel (Wirrsal), denn dort hat Gott die Sprache aller Welt verwirrt und die Menschen über die ganze Erde zerstreut. (vergl. Genesis 11, 1 - 9)
Abraham und Lot trennen sich
Und es entstand Streit zwischen den Hirten Abrams und den Hirten Lots über das Vieh. Da sprach Abram zu Lot: "Es soll doch nicht Streit sein zwischen mir und dir, zwischen meinen Hirten und deinen Hirten! Denn wir sind Brüder. Trenne dich von mir! Das ganze Land steht dir offen: Du kannst nach Norden gehen, dann gehe ich nach Süden; du kannst auch nach Süden gehen, dann gehe ich nach Norden.«
10Lot schaute sich nach allen Seiten um. Er sah, dass es in der Jordanebene reichlich Wasser gab. Bevor der Herr Sodom und Gomorra zerstörte, war es dort wie im Garten Gottes oder wie am Nil in Ägypten – bis hinab nach Zoar. 11Deshalb entschied sich Lot für die Jordangegend und zog nach Osten.
So trennten sich die beiden: 12Abram blieb im Land Kanaan, Lot ging ins Gebiet der Jordanstädte und kam im Lauf der Zeit mit seinen Zelten bis nach Sodom.
(nach Genesis 13,7-12)
Abram und Lot trennen sich, nach Genesis 13, 7 - 12 (Variante)
Der HERR redete zu Abram in einer Vision: »Hab keine Angst, Abram, ich beschütze dich wie ein Schild und werde dich reich belohnen!« Aber Abram entgegnete: »Ach, HERR, mein Gott, was willst du mir denn schon geben? Du weißt doch, dass ich keinen Sohn habe, du selbst hast mir Kinder versagt. Und ohne einen Nachkommen sind alle Geschenke wertlos. Ein Diener meines Hauses – Eliëser aus Damaskus – wird meinen ganzen Besitz erben.« »Nein«, erwiderte der HERR, »nicht dein Diener, sondern dein eigener Sohn wird den ganzen Besitz übernehmen!« Er führte Abram aus dem Zelt nach draußen und sagte zu ihm: »Schau dir den Himmel an, und versuche, die Sterne zu zählen! Genauso werden deine Nachkommen sein – unzählbar!« Abram nahm dieses Versprechen ernst. (nach Genesis 15, 1 - 6)
Sarai, Abrams Frau, war unfruchtbar. Da gab sie Hagar, ihre Magd, Abram zur Frau. Abram schlief mit Hagar und sie wurde schwanger. (nach Genesis 16, 2-4)
Der neue Name
Als nun Abram neunundneunzig Jahre alt war, erschien ihm der Herr und sprach zu ihm: Ich bin der allmächtige Gott; wandle vor mir und sei fromm. Und ich will meinen Bund zwischen mir und dir schließen und will dich über alle Maßen mehren. Da fiel Abram auf sein Angesicht. Und Gott redete weiter mit ihm und sprach: Siehe, ich habe meinen Bund mit dir, und du sollst ein Vater vieler Völker werden. Darum sollst du nicht mehr Abram heißen, sondern Abraham soll dein Name sein; denn ich habe dich gemacht zum Vater vieler Völker. Du sollst Sarai, deine Frau, nicht mehr Sarai nennen, sondern Sara soll ihr Name sein. Denn ich will sie segnen, und auch von ihr will ich dir einen Sohn geben; ich will sie segnen, und Völker sollen aus ihr werden und Könige über viele Völker.
Da fiel Abraham auf sein Angesicht und lachte und sprach in seinem Herzen.
Soll mir mit hundert Jahren ein Kind geboren
werden, und soll Sara, neunzig Jahre alt, gebären? (vergl. Genesis 17)
Und der HERR erschien Abraham im Hain Mamre, während er vor der Tür seines Zeltes saß, als der Tag am heißesten war. Und siehe, da standen drei Männer vor ihm. Und er neigte sich zur Erde und sprach: „HERR, habe ich Gnade gefunden vor deinen Augen, so geh nicht an deinem Knecht vorüber. Man soll euch Wasser bringen, eure Füße waschen, und lasst euch nieder unter dem Baum. (…) (vergl. Genesis 18, 1 - 5)
Als die Morgenröte aufging, drängten die Engel Lot zur Eile. „Mach dich auf, nimm deine Frau und deine beiden Töchter, damit du nicht umkommst zusammen mit dieser Stadt. Rette dein Leben und sieh nicht hinter dich, bleib auch nicht stehen in dieser ganzen Gegend!" Dann ließ der Herr Schwefel und Feuer auf Sodom und Gomorra regnen und vernichtete die Städte und die ganze Gegend. Und Lots Frau sah hinter sich und erstarrte zur Salzsäule. (vergleiche Genesis 19, 15 ff)
(…) Da sprachen sie zu ihm: „Wo ist Sarah, deine Frau?“ Er antwortete: „Drinnen im Zelt.“ Da sprach Er: „ In einem Jahr komme ich wieder. Dann wird Sarah einen Sohn haben.“ Das hörte Sarah hinter der Tür des Zeltes und lachte bei sich, denn Abraham und Sarah waren beide hochbetagt. Der HERR sprach zu Abraham: „ Warum lacht Sarah? Sollte dem HERRN etwas unmöglich sein? “ (vergl. Genesis 18, 6 - 13)
Als Hagar, Saras Magd, wusste, dass sie ein Kind erwartete, sah sie auf ihre Herrin herab. Da beklagte Sarai sich bei Abram: »Jetzt, wo Hagar weiß, dass sie schwanger ist, verachtet sie mich – dabei war ich es, die sie dir überlassen hat! Du bist schuld, dass ich jetzt so gedemütigt werde! Der HERR soll entscheiden, wer von uns beiden im Recht ist!« 6 »Sie ist dein Eigentum«, erwiderte Abram, »ich lasse dir freie Hand – mach mit ihr, was du willst!« In der folgenden Zeit behandelte Sarai Hagar so schlecht, dass sie davonlief. Der Engel des HERRN fand sie an einer Wasserstelle in der Wüste auf dem Weg nach Schur 8 und fragte sie: »Hagar, du Sklavin von Sarai, woher kommst du und wohin gehst du?« »Ich bin auf der Flucht vor meiner Herrin Sarai«, antwortete sie. 9 Da sagte der Engel des HERRN zu ihr: »Geh zu ihr zurück. Bleib ihre Sklavin und ordne dich ihr unter! 10 Ich werde dir so viele Nachkommen schenken, dass man sie nicht mehr zählen kann! 11 Du bist schwanger und wirst bald einen Sohn bekommen. Nenne ihn Ismael (›Gott hört‹), denn der HERR hat gehört, wie du gelitten hast. 12 Dein Sohn wird wie ein wildes Tier sein, das niemand bändigen kann. Er wird mit jedem kämpfen und jeder mit ihm. Voller Trotz bietet er seinen Verwandten die Stirn.« Da rief Hagar aus: »Ich bin tatsächlich dem begegnet, der mich sieht!« Darum nannte sie den HERRN, der mit ihr gesprochen hatte: »Du bist der Gott, der mich sieht.« Der Brunnen an dieser Stelle erhielt den Namen: »Brunnen des Lebendigen, der mich sieht«. (nach Genesis 16, 4 - 14)
Lot und seine Familie fliehen us Sodom.
Als die Morgenröte kam, drängten die Engel Lot zur Eile: »Schnell, nimm deine Frau und deine beiden Töchter, sonst trifft die Strafe für diese Stadt euch mit!« Während Lot noch überlegte, ergriffen sie ihn, seine Frau und seine Töchter bei der Hand, führten sie aus der Stadt hinaus und ließen sie erst draußen vor dem Tor wieder los. Denn der Herr wollte Lot und die Seinen retten. Als alle auf dem freien Feld waren, sagte der Herr: »Lauft jetzt, so schnell ihr könnt! Es geht um euren Leben! Bleibt nicht stehen und schaut nicht zurück! Rettet euch auf die Berge, sonst seid ihr verloren!« (vergleiche Genesis 15, 12 ff)
Der Herr aber nahm sich Saras an, wie er gesagt hatte. Sara wurde schwanger und gebar Abraham in seinem Alter einen Sohn, zu der Zeit, die Gott angekündigt hatte. Und Abraham nannte seinen neugeborenen Sohn, den Sara ihm geboren hatte, Isaak. Und Abraham beschnitt seinen Sohn Isaak, als er acht Tage alt war, wie Gott es ihm geboten hatte. Und Abraham war hundert Jahre alt, als ihm sein Sohn Isaak geboren wurde. (nach Genesis 21, 1 – 5)
Genesis 17
Und Abraham baute einen Altar und legte das Holz darauf und band seinen Sohn Isaak auf dem Altar. um ihn zu opfern. Da rief der Engel des HERRN: "Abraham! Lege deine Hand nicht an den Knaben!" Da hob Abraham seine Augen auf und sah einen Widder in der Hecke mit seinen Hörnern hängen und opferte den zum Brandopfer anstelle seines Sohnes. (nach Gen. 22, 9 – 13)
Noch einmal rief der Engel des Herrn vom Himmel Abraham zu: »Ich, sagt der Herr, schwöre bei mir selbst: Weil du gehorsam warst und mir deinen einzigen Sohn als Opfer geben wolltest, werde ich dich überreich mit meinem Segen beschenken und dir so viele Nachkommen geben, wie es Sterne am Himmel und Sand am Meer gibt. Sie werden ihre Feinde besiegen und ihre Städte erobern. Alle Völker der Erde werden durch deine Nachkommen am Segen teilhaben. Das alles werde ich dir geben, weil du bereit warst, meinen Willen zu tun.«
Danach verließen sie den Berg, holten die Knechte ab und machten sich auf den Weg zurück nach Beerscheba. Dort blieb Abraham wohnen. (nach Genesis 22, 15 - 19)
Sara wurde 127 Jahre alt, dann starb sie in Hebron, das damals Kirjat-Arba hieß, im Land Kanaan. Abraham trauerte um sie und hielt die Totenklage. Dann ging er von der Toten weg, setzte sich zu den Hetitern im Tor und sagte zu ihnen: »Ich bin ein Fremder und habe nur Gastrecht bei euch. Verkauft mir ein Stück Land als Grabstätte für meine Familie, damit ich dort meine Frau zur letzten Ruhe betten kann!«
Die Hetiter antworteten Abraham: »Höre, was wir dir vorschlagen, Herr! Wir ehren dich als einen Mann, dem Gott Macht und Reichtum gegeben hat. Bestatte doch deine Frau im vornehmsten unserer Gräber! Jeder von uns wird dir gerne sein Grab zur Verfügung stellen.« Abraham stand auf, verneigte sich vor ihnen 8und sagte: »Wenn ihr also damit einverstanden seid, dass ich meine Frau hier bei euch bestatte, dann legt bei Efron, dem Sohn Zohars, ein Wort für mich ein! Ich bitte ihn um die Höhle Machpela am Ende seines Feldes. Er soll sie mir um den vollen Preis verkaufen, damit ich hier bei euch ein Familiengrab besitze. Efron saß selbst mitten unter den Hetitern, die sich im Tor der Stadt versammelt hatten, und in Gegenwart aller sagte er zu Abraham: »Nein, mein Herr, hör mich an: Ich schenke dir die Höhle und das Feld dazu! Hier vor allen meinen Landsleuten schenke ich sie dir, damit du deine Frau bestatten kannst!« Abraham verneigte sich wieder vor den Hetitern und sagte zu Efron in Gegenwart aller: »Bitte, hör mich an: Ich zahle den Kaufpreis für das Feld. Nimm ihn von mir an und lass mich dort meine Frau bestatten.« (vergl. Genesis 23. 1 - 13)
Rebecca am Brunnen
Abraham schickte seinen Knecht nach Mesopotamien um eine Frau für Isaak zu finden. Bei Nahors ließ er die Kamele sich lagern draußen bei dem Wasserbrunnen. Es war Abend. Und er sprach: "Herr, wenn nun ein Mädchen kommt, zu dem ich spreche: Neige deinen Krug und lass mich trinken, und es spricht: Trinke, ich will deine Kamele auch tränken –, das sei die zukünftige Frau Isaaks."
Da kam Rebecca. (nach Genesis 24, 10-15)
Rebecca am Brunnen (Variante)
Isaak bat den Herrn für seine Frau Rebekka, denn sie war unfruchtbar. Und sie wurde schwanger. Als nun die Zeit kam, dass sie gebären sollte,
siehe, da waren es Zwillinge. Der erste, der herauskam, war rötlich, ganz behaart, und sie nannten ihn Esau. Und danach kam sein Bruder, der hielt die Ferse des Esau, und sie nannten ihn
Jakob. Esau wurde ein Jäger, und streifte auf dem Feld herum, Jakob aber war ein ruhiger Mann und blieb bei den Zelten. Isaak hatte Esau lieb, Rebekka aber liebte Jakob.
Jakob kochte eines Tages ein Linsengericht. Da kam Esau vom Feld und
sprach zu Jakob: „Lass mich von den Linsen essen, denn ich bin müde.“ Da sagte Jakob: „Verkauf mir zuerst dein Erstgeburtsrecht!“ Esau sagte: „ Ich muss sowieso sterben, was nützt mir da mein
Erstgeburtsrecht?“ Jakob sprach: „ Schwöre es mir!“ Und Esau schwor es ihm.
(vergleiche Genesis 25, 21 ff)
Isaak zog weiter nach Beerscheba. In der ersten Nacht erschien ihm dort der Herr und sagte zu ihm: »Ich bin der Gott deines Vaters Abraham. Hab keine Angst; ich stehe dir bei! Ich will dich segnen und dir viele Nachkommen geben, wie ich es meinem Diener Abraham versprochen habe.« Isaak baute an der Stelle einen Altar und rief im Gebet den Namen des Herrn an. Er schlug sein Lager dort auf, und seine Knechte begannen einen Brunnen zu graben. Da besuchte ihn König Abimelech aus Gerar mit seinem Ratgeber Ahusat und seinem Heerführer Pichol. »Warum kommt ihr zu mir?«, fragte Isaak. »Ihr habt mich doch wie einen Feind behandelt und von euch fortgejagt!« Sie antworteten: »Wir haben erkannt, dass der Herr auf deiner Seite steht. Deshalb haben wir gedacht, wir sollten einen Friedensvertrag schließen und ihn durch einen feierlichen Eid bekräftigen. Versprich uns, dass du uns keinen Schaden zufügen willst! Es ist offenkundig, dass der Herr dich segnet.« Isaak ließ ein Festmahl zubereiten und sie aßen und tranken miteinander. Am anderen Morgen schworen sie einen feierlichen Eid, sich gegenseitig keinen Schaden zu tun.
(vergl. Genesis 26, 23 - 31)
Jakobs Betrug
Jakob ging zu Isaak ins Zelt und sagte: »Mein Vater! Ich habe deinen Wunsch erfüllt. Setz dich auf und iss von meinem Wild, damit du mich segnen kannst.« »Wie hast du so schnell etwas gefunden, mein Sohn?«, fragte Isaak. Jakob erwiderte: »Der Herr, dein Gott, hat es mir über den Weg laufen lassen.« »Tritt näher«, sagte Isaak, »ich will fühlen, ob du wirklich mein Sohn Esau bist.« Jakob trat zu seinem Vater. Der betastete ihn und sagte: »Die Stimme ist Jakobs Stimme, aber die Hände sind Esaus Hände.« Er erkannte Jakob nicht, weil seine Hände behaart waren wie die seines Bruders. Darum wollte er ihn segnen. Aber noch einmal fragte Isaak: »Bist du wirklich mein Sohn Esau?« Jakob antwortete: »Ja, der bin ich.« »Dann bring mir das Gericht!«, sagte Isaak. »Ich will von dem Wild meines Sohnes essen und ihn dann segnen.« Jakob gab ihm das Gericht und sein Vater aß, dann reichte er ihm Wein und er trank. Dann sprach er das Segenswort:
»Mein Sohn, du duftest kräftig wie die Flur, wenn sie der Herr mit seinem Regen tränkt. Gott gebe dir den Tau vom Himmel und mache deine Felder fruchtbar,
damit sie Korn und Wein in Fülle tragen! Nationen sollen sich vor dir verneigen,
und Völker sollen deine Diener werden. Du wirst der Herrscher deiner Brüder sein,
sie müssen sich in Ehrfurcht vor dir beugen. Wer dich verflucht, den soll das Unglück treffen; doch wer dir wohl will, soll gesegnet sein!« (vergl. Genesis 27, 18 - 29)
Jakobs Traum
Jakob verließ Beerscheba und machte sich auf den Weg nach Haran. Als die Sonne unterging, blieb er an dem Ort, wo er gerade war, um zu übernachten. Unter seinen Kopf legte er einen Stein, Während er schlief hatte er einen Traum: Er sah eine Treppe vn der Erde bis zum Himmel. Engel Gottes stiegen hinauf und herab. Oben auf der Treppe stand der HERR und sagte zu ihm: „Ich bin der Herr, der Gott Abrahams und Isaaks. Das Land auf dem du liegst, werde ich dir und deinen Nachkommen geben. Sie werden unzählbar sein, wie der Staub auf der Erde, sich in diesem Land ausbreiten und alle Gebiete bevölkern. Und durch dich und deine Nachkommen sollen alle Völker am Segen teilhaben.“ (vergl. Genesis 28, 10 ff)
Jakobs Traum (Variante)
Jakob diente Laban sieben Jahre um seine Tochter Rahel. Dann sagte er zu Laban: "Gib mir nun meine Braut!" Da lud Laban alle Leute des Ortes ein und machte ein Hochzeitsmahl. Am Abend aber nahm er seine andere Tochter Lea und brachte sie zu Jakob. Und Jakob schlief mit ihr ohne zu merken, dass es die falsche Tochter war. (nach Genesis 29, 20 -25)
Der Herr sah, dass Jakob Lea zurücksetzte, deshalb schenkte er ihr Kinder, während Rahel kinderlos blieb. Als Lea ihren ersten Sohn geboren hatte, sagte sie: »Der Herr hat meinen Kummer gesehen; jetzt wird mein Mann mich lieben.« Deshalb nannte sie das Kind Ruben. Danach wurde sie wieder schwanger und gebar einen zweiten Sohn. Sie sagte: »Der Herr hat mir auch noch diesen gegeben, weil er gehört hat, dass mein Mann mich zurückgesetzt hat.« So nannte sie ihn Simeon. Wieder wurde sie schwanger und gebar einen Sohn. »Jetzt habe ich meinem Mann drei Söhne geboren«, sagte sie; »nun wird er vielleicht doch an mir hängen.« Deshalb nannte sie ihn Levi. Als sie schließlich ihren vierten Sohn zur Welt brachte, sagte sie: »Jetzt will ich dem Herrn danken«, und nannte ihn Juda. Dann bekam sie lange Zeit keine Kinder mehr. (vergleiche Genesis 29, 31 - 35)
Mitten in der Nacht stand Jakob auf und nahm seine beiden Frauen und die beiden Nebenfrauen und seine elf Söhne und brachte sie an einer seichten Stelle über den Jabbok; auch alle seine Herden brachte er über den Fluss. Nur er allein blieb zurück. Da trat ihm ein Mann entgegen und rang mit ihm bis zum Morgengrauen. Als der andere sah, dass sich Jakob nicht niederringen ließ, gab er ihm einen Schlag auf das Hüftgelenk, sodass es sich ausrenkte. Dann sagte er zu Jakob: »Lass mich los; es wird schon Tag!« Aber Jakob erwiderte: »Ich lasse dich nicht los, bevor du mich segnest!«
»Wie heißt du?«, fragte der andere, und als Jakob seinen Namen nannte, sagte er: »Du sollst von nun an nicht mehr Jakob heißen, du sollst Israel heißen! Denn du hast mit Gott und mit Menschen gekämpft und hast gesiegt.«
Jakob bat ihn: »Sag mir doch deinen Namen!« Aber er sagte nur: »Warum fragst du?«, und segnete ihn. »Ich habe Gott von Angesicht gesehen«, rief Jakob, »und ich lebe noch!« Darum nannte er den Ort Penuël. Als Jakob den Schauplatz verließ, ging die Sonne über ihm auf. Er hinkte wegen seiner Hüfte. Bis zum heutigen Tag essen die Leute von Israel, wenn sie Tiere schlachten, den Muskel über dem Hüftgelenk nicht, weil Jakob auf diese Stelle geschlagen wurde. (vergleiche Genesis 32, 23 - 33
Jakob erhob seine Augen und sah, dass Esau mit vierhundert Mann kam. Da verteilte er die Kinder auf Rahel und Lea und die beiden Mägde. Er selbst aber ging vor ihnen her und warf sich siebenmal zur Erde nieder, bis er nahe an seinen Bruder herangekommen war. Esau aber lief ihm entgegen und fiel ihm um den Hals und küsste ihn. Und beide weinten. (nach Genesis 33, 1 - 4)
Dina, die Tochter Leas und Jakobs, ging um Frauen der Landesbewohner zu besuchen. Sichem, der Sohn eines der führenden Männer der Gegend, sah sie, fiel über sie her und vergewaltigte sie. Er hatte aber eine echte Zuneigung zu Dina gefasst; deshalb suchte er ihr Herz zu gewinnen. Zu seinem Vater Hamor sagte er: »Sieh zu, dass ich dieses Mädchen zur Frau bekomme!«
Jakob hörte, dass seine Tochter Dina geschändet worden war. Sichems Vater kam zu Jakob, um mit ihm darüber zu reden. Als die Söhne Jakobs heimkamen und davon erfuhren, waren sie tief verletzt und es packte sie der Zorn. Hamor aber redete ihnen zu und sagte: »Mein Sohn Sichem liebt das Mädchen; gebt sie ihm doch zur Frau! Warum sollen wir uns nicht miteinander verschwägern? Gebt uns eure Töchter, und heiratet ihr unsere Töchter! Sichem sagte zu Dinas Vater und zu ihren Brüdern: »Schlagt meine Bitte nicht ab! Ich will euch alles geben, was ihr verlangt. Ihr könnt den Brautpreis und die Hochzeitsgabe für die Braut so hoch ansetzen, wie ihr wollt; ich zahle alles, wenn ich nur das Mädchen zur Frau bekomme.«
Die Söhne Jakobssagten: »Wir können unsere Schwester nicht einem
unbeschnittenen Mann geben; das geht gegen unsere Ehre. Wir werden auf eure Bitte nur eingehen, wenn ihr uns gleich werdet und alle männlichen Bewohner eurer Stadt sich beschneiden lassen.
Dann geben wir euch unsere Töchter, und wir können eure Töchter heiraten; dann wollen wir bei euch bleiben und mit euch zusammen ein einziges Volk bilden. Wenn ihr darauf nicht eingeht, nehmen
wir das Mädchen und ziehen weg.«
Hamor und Sichem gingen zum Versammlungsplatz am Tor und trugen die Sache den Männern ihrer Stadt vor. Die Männer der Stadt hörten auf die beiden, und alles, was männlich war, wurde beschnitten. Am dritten Tag aber, als sie im Wundfieber lagen, nahmen Dinas Brüder Simeon und Levi ihre Schwerter, drangen in die unbewachte Stadt ein und töteten alle männlichen Bewohner. (gekürzt, vergl. Genesis 34, 1 - 25)
Die Geschichte von Tamar
Juda verheiratete seinen erstgeborenen Sohn, mit einer Frau namens Tamar. Aber sein Erstgeborener tat, was dem Herrn missfällt, und der Herr ließ ihn sterben. Da sagte Juda zu Onan: »Dein Bruder hat deine Schwägerin kinderlos hinterlassen. Du bist verpflichtet, für deinen Bruder einen Sohn zu zeugen, damit sein Geschlecht nicht ausstirbt.« Onan war es klar, dass das Kind nicht ihm gehören würde. Deshalb ließ er jedes Mal, wenn er mit Tamar schlief, seinen Samen auf die Erde fallen, um seinem Bruder keine Nachkommen zu verschaffen. Das missfiel dem Herrn und er ließ auch Onan sterben.
Da sagte Juda zu seiner Schwiegertochter Tamar: »Bleib jetzt als Witwe im Haus deines Vaters, bis mein Sohn Schela alt genug ist.« So kehrte Tamar ins Haus ihres Vaters zurück und blieb dort.
Als Tamar eines Tages hörte, dass ihr Schwiegervater auf dem Weg nach Timna war, legte sie ihre Witwenkleider ab, verhüllte ihr Gesicht mit einem Schleier und setzte sich an die Straße nach Timna. Als Juda sie verschleiert am Wegrand sitzen sah, hielt er sie für eine Prostituierte. Er ging zu ihr hin und sagte: »Lass mich mit dir schlafen.« Er wusste ja nicht, dass es seine Schwiegertochter war. »Was gibst du mir dafür?" fragte sie. Juda ließ ihr als Pfand seinen Siegelring da. Dann schlief er mit ihr und sie wurde schwanger. Sie ging nach Hause legte den Schleier ab und zog ihre Witwenkleider an. Nach etwa drei Monaten bekam Juda die Nachricht: »Deine Schwiegertochter Tamar hat Hurerei getrieben und ist davon schwanger geworden!« »Führt sie vor das Dorf!«, befahl Juda. »Sie muss verbrannt werden.« Als man sie hinausführen wollte, schickte Tamar ihrem Schwiegervater die Pfänder und ließ ihm sagen: »Sieh dir einmal den Siegelring und den Stock da an! Von dem Mann, dem das gehört, bin ich schwanger.« Juda sah sich die Sachen genau an und sagte dann: »Sie ist im Recht, die Schuld liegt bei mir. Ich hätte sie meinem Sohn Schela zur Frau geben müssen.“ Er nahm sie in sein Haus. (gekürzt, vergleiche Genesis 38, 6 - 26)
Und so geht die Geschichte von Jakob weiter: Jakobs Sohn Joesef war inzwischen siebzehn Jahre alt. Zusammen mit seinen Halbbrüdern hütete er die Schaf- und Ziegenherden. Zu Hause verriet er seinem Vater, was seine Brüder Schlechtes taten. Jakob liebte seinen Sohn Josef mehr als seine anderen Söhne, weil er ihn noch im hohen Alter bekommen hatte. Darum ließ er für ihn ein besonders schönes Gewand anfertigen. Seine Brüder beobachteten all das und hassten Josef dafür. Eines Nachts hatte Josef einen Traum. Am nächsten Tage erzählte er seinen Brüdern von diesem Taum: „Also, wir waren auf dem Feld und banden das Getreide in Garben zusammen. Da richtete sich meine Garbe plötzlich auf und blieb aufrecht stehen. Eure dagegen verbeugten sich tief vor meiner Garbe.“ Da hassten seine Brüder ihn noch mehr. Bald darauf hatte Josef wieder einen Traum. „Ich sah wie die Sonne, der Mond und elf Sterne sich tief vor mir verbeugten.“ Diesmal erzählte er seinen Traum auch seinem Vater. „Was soll das?“ schimpfte sein Vater. „Bildest du dir ein, dass wir alle – dein Vater, deine Mutter und deine Brüder – uns dir unterwerfen?“ (vergl. Genesis 37, 1 ff)
Die Geschichte von Tamar (Variante)
Die Brüder zogen ihm sein Kleid aus und warfen ihn in die leere Zisterne. Als sie beim Essen saßen und aufblickten, sahen sie eine Karawane von Ismaelitern aus Gilead kommen. Sie waren unterwegs nach Ägypten.
Juda sagte: „Was haben wir davon, wenn wir unseren Bruder erschlagen? Kommt, wir verkaufen ihn den Ismaelitern. Wir wollen aber nicht selber Hand an ihn legen, denn er ist unser Bruder.“ Medianitische Kaufleute kamen vorbei. Sie zogen Josef aus der Zisterne und verkauften ihn für zwanzig Silberstücke an die Ismaeliter. Diese brachten Josef nach Ägypten. (vergleiche Genesis 37, 23 -28)
Potifar, der Kämmerer des Pharao und Oberster der Leibwache, kaufte Josef von den Ismaelitern. Und der HERR war mit Josef, sodass er ein Mann wurde, dem alles glückte. Und Potifar sah, dass der HERR mit Josef war, sodass er ihn zu seinem Diener machte. Er setzte ihn über sein Haus, Und von da an segnete der HERR das Haus Potifars und alles was er hatte, tat er unter seine Hände. Und Josef war schön von Gestalt. Und es begab sich, dass die Frau Potifars ihre Augen auf ihn warf und zu ihm sagte: „Leg dich zu mir!“ Er weigerte sich aber und sprach: „Wie sollte ich ein solche großes Übel tun und gegen Gott sündigen?“ Eines Tages war kein Mensch sonst im Haus. Da sagte sie zu ihm: „Leg dich zu mir!“ Sie erwischte ihn bei seinem Kleid. Aber er floh und ließ das Kleid in ihrer Hand zurück. Da rief sie alle Bediensteten des Hauses herbei und sagte: „Er wollte sich zu mir legen, aber ich rief mit lauter Stimme, und da ließ er sein Kleid hier und floh.“
(vergleiche Genesis 39,1 ff)
Josef vor dem Pharao
Der Pharao hatte einen Traum. Niemand konnte den Traum des Pharaos deuten. Da berichtete der Obermundschenk, dass im Gefängnis ein junger Hebräer sitze, der Träume deuten könne. Zwei Jahre zuvor hätte er ihm einen Traum gedeutet und alles sei so eingetreten. Da ließ der Pharao Josef rufen. Man holte Josef aus dem Gefängnis und der Pharao erzählte ihm den Traum mit den sieben mageren Kühen, die die sieben fetten Kühe fraßen und den sieben kümmerlichen Ähren, die die sieben schönen Ähren verschlangen. Darauf sagte Josef:
„Der Traum des Pharaos ist ein und derselbe. Gott sagt dem Pharao an, was er vorhat. Die sieben fetten Kühe und die sieben schönen Ähren sind sieben Jahre. Und die sieben mageren Kühe und die sieben kümmerlichen Ähren sind sieben Jahre . Sieben Jahre kommen, da wird großer Überfluss sein. Danach werden sieben Jahre Hungersnot heraufziehen. Nun sehe sich der Pharao nach einem klugen, weisen Mann um und setze ihn über Ägypten.“ Da sagte der Pharao zu Josef: „Hiermit stelle ich dich über ganz Ägypten.“ (vergleiche Genesis, 41 ff)
Josef wurde ins Gefängnis geworfen. Aber der HERR hielt weiterhin zu ihm, so dass Josef innerhalb kurzer Zeit zum Aufseher über die Gefangenen ernannt wurde. Der Gefängnisverwalter vertraute Josef vollkommen. (vergl Genesis 39,19)
Einige Zeit später wurden zwei Beamte, der Mundschenk und der Bäcker des ägyptischen Königs ins Gefängnis geworfen. Nach einiger Zeit hatten beide in derselben Nacht einen besonderen Traum. Als Josef am nächsten Morgen zu ihnen kam, fragte er sie: „Was ist los, warum seid ihr so bedrückt?“ Da erzählten sie ihm ihre Träume. Dem Mundschenk erklärte Josef, dass sein Traum bedeutete, dass er in drei Tagen entlassen würde. Aber der Traum des Bäckers bedeutete, dass er in drei Tagen gehängt werden würde. Der Mundschenk wurde wieder in sein Amt eingesetzt. Dann vergaß er Josef. Der Bäcker wurde gehängt. (vergleiche Genesis 40, 1 - 23)
Der Traum des Pharao
Die fetten und die mageren Kühe (Buntstifte) 1. Versuch
Die fetten und die mageren Kühe, 2. Versuch
Josef aber war der Regent über das ganze Land; er war es, der an das ganze Volk des Landes Getreide verkaufte. Und die Brüder Josefs kamen und warfen sich vor ihm nieder. Josef sah seine Brüder und erkannte sie, aber er gab sich ihnen nicht zu erkennen und fuhr sie hart an: : „Woher kommt ihr?“ Sie sagten: „Aus dem Land Kanaan, um Getreide zu kaufen.“ Da erinnerte sich Josef an die Träume, die er von ihnen geträumt hatte. Und er sagte: „Ihr seid Kundschafter! Um das Land auszuspähen, seid ihr gekommen!“ Sie sagten: „Nein, Herr! Deine Diener sind gekommen, um Getreide zu kaufen. Wir alle, wir sind Söhne desselben Mannes in Kanaan. Wir sind ehrliche Leute, keine Kundschafter. Wir sind zwölf Brüder. Der Jüngste ist zurzeit bei unserem Vater, und einer ist nicht mehr.“ Josef aber sprach zu ihnen: „Es ist so, wie ich gesagt habe: Kundschafter seid ihr! Damit sollt ihr auf die Probe gestellt werden: So wahr der Pharao lebt, ihr werdet von hier nicht wegkommen, es sei denn, euer jüngster Bruder komme hierher. Sendet einen von euch hin, dass er euren Bruder hole. Ihr aber werdet gefangen gesetzt. So sollen eure Aussagen geprüft werden, ob ihr die Wahrheit gesagt habt. Wenn nicht, dann seid ihr Kundschafter, beim Leben des Pharaos!“ (nach Genesis 42, 6 – 16)
Da schickte Josef alle heraus. Nur die Hebräer standen um ihn. Da gab er sich seinen Brüdern zu erkennen. Und er weinte laut, dass es die Ägypter hörten, auch am Hof des Pharaos hörte man es. Und Josef sprach zu seinen Brüdern: „Ich bin Josef! Lebt mein Vater noch?“ Aber seine Brüder konnten ihm nicht antworten, so bestürzt waren sie. Da sprach er zu ihnen: „Tretet doch näher zu mir! Ich bin Josef, euer Bruder, den ihr nach Ägypten verkauft habt. Nun macht euch keine Vorwürfe, dass ihr mich verkauft habt, denn um Leben zu erhalten, hat Gott mich vor euch hergeschickt.“ (vergleiche Genesis 45,1 - 5)
Josef gibt sich zu erkennen
(Variante, vergleiche Genesis 45, 1
-5)
Josef zog seinem Vater Jakob (Israel) entgegen. Als er ihn sah, fiel er ihm um den Hals und weinte lange. Israel sagte zu Josef: „Jetzt will ich gern sterben, nachdem ich dein Angesicht wiedersehen durfte und weiß, dass du noch am Leben bist.“ (vergleiche Genesis 46, 28 ff)
Jakob war alt und krank. Da nahm Josef seine beiden Söhne, Manasse und Ephraim und ging zu ihm. Und Jakob sagte zu Josef: „Deine beiden Söhne, die dir im Land Ägypten geboren wurden, bevor ich zu dir nach Ägypten kam, sollen mir gehören; Ephraim und Manasse sollen mir gehören wie Ruben und Simeon. Aber deine Kinder, die du nach ihnen gezeugt hast, sollen dir gehören. Als Jakob die Söhne Josefs sah, sagte er: „ Bring sie doch zu mir her, dass ich sie segne!“ Die Augen Jakobs aber waren schlect, er konnte nicht sehen. Und als er sie zu ihm gebracht hatte, küsste er sie und umarmte sie. Und Jakob sprach zu Josef: Ich hatte nicht gedacht, dein Gesicht ⟨noch einmal⟩ zu sehen; und siehe, Gott hat mich sogar deine Nachkommen sehen lassen!“ Da streckte er seine Rechte aus und legte sie auf Ephraims Kopf – obwohl er der Jüngere war – und seine Linke auf Manasses Kopf; er legte seine Hände über Kreuz. Denn Manasse war der Erstgeborene. Und er segnete Josef und sprach: Der Gott, vor dessen Angesicht meine Väter, Abraham und Isaak, gelebt haben[4], der Gott, der mich geweidet hat, seitdem ich bin, bis zu diesem Tag, der Engel, der mich von allem Übel erlöst hat, segne die Jungen; und in ihnen werde mein Name genannt und der Name meiner Väter, Abraham und Isaak, und sie sollen sich vermehren zu einer Menge mitten im Land[5]! Und als Josef sah, dass sein Vater seine rechte Hand auf Ephraims Kopf legte, fasste er die Hand seines Vaters, um sie von Ephraims Kopf wegzuwenden auf Manasses Kopf. Aber sein Vater weigerte sich und sprach: "Ich weiß, mein Sohn, ich weiß es. Auch er wird zu einem Volk werden, und auch er wird groß sein. Jedoch wird sein jüngerer Bruder größer sein als er, und seine Nachkommenschaft wird eine Fülle von Nationen werden.“
(gekürzt, nach Genesis 48 , 1ff)
Vor seinem Tod ließ Jakob alle seine Söhne herbeirufen, um sie zu segnen.
"Ruben, du bist mein erster Sohn, geboren in der Zeit meiner größten Kraft. Du nimmst den höchsten Rang ein, genießt das größte Ansehen. Aber du kannst dich nicht im Zaum halten – darum wirst du nicht der Erste bleiben. Mit einer meiner Frauen hast du geschlafen und so das Ehebett deines eigenen Vaters entweiht.
Simeon und Levi haben sich verbrüdert: Ihre Schwerter haben sie zu Mord und Totschlag missbraucht. Mit ihren finsteren Plänen will ich nichts zu tun haben, von ihren Vorhaben halte ich mich fern. Weil sie im Zorn so hart und grausam waren, müssen sie die Folgen tragen: Ihre Nachkommen erhalten kein eigenes Gebiet, sondern wohnen verstreut in ganz Israel.
Juda, dich loben deine Brüder! Du bezwingst deine Feinde und wirst von allen Söhnen deines Vaters verehrt. Mein Sohn, du bist wie ein junger Löwe, der gerade seine Beute gerissen hat. Majestätisch legt er sich daneben. Wer würde es wagen, ihn zu stören? Juda, immer behältst du das Zepter in der Hand, Könige gehen aus deinem Stamm hervor – bis ein großer Herrscher kommt, dem alle Völker dienen.
Sebulon – nah beim Meer wird er wohnen, sein Ufer ist ein Hafen für Schiffe. Bis nach Sidon erstreckt sich sein Gebiet.
Issachar gleicht einem knochigen Esel, der zwischen den beiden Satteltaschen ruht. Für ein Stück gutes Land macht er sich zum Sklaven, sein Rücken beugt sich unter der schweren Last.
Dan verhilft seinem Volk zum Recht – nicht weniger, als die anderen Stämme in Israel es tun. Er ist wie eine kleine, aber giftige Schlange am Wegrand. Sie greift ein Pferd an, und nach ihrem Biss fällt der Reiter zu Boden.
Gad wird von plündernden Horden bedrängt, aber er treibt sie zurück und schlägt sie in die Flucht.
Assers Land bringt reiche Ernte; köstliche Früchte wachsen dort, es sind wohlschmeckende Speisen sogar für Könige.
Naftali gleicht einer Hirschkuh, die leichtfüßig umherläuft und schöne Kälber wirft.
Josef, du bist wie ein fruchtbarer Baum, der an einer Quelle wächst und dessen Zweige eine Mauer überragen. Manche hegen böse Absichten gegen dich und greifen dich an, sie verfolgen dich mit Pfeil und Bogen, aber dein Bogen bleibt unzerbrechlich. Deine Arme und Hände sind stark, weil Jakobs mächtiger Gott dir hilft. Er sorgt für Israel wie ein Hirte, gibt dem Volk Sicherheit wie ein starker Fels. 27 Benjamin gleicht einem reißenden Wolf, der morgens seine Feinde verschlingt und abends seine Beute teilt.«
Jedem seiner zwölf Söhne sagte Jakob ein besonderes Segenswort. Es galt zugleich für die zwölf Stämme Israels, die von ihnen abstammen sollten. »Ich muss bald sterben«, sagte er dann zu seinen Söhnen, »begrabt mich in unserem Familiengrab! Es ist die Höhle in Kanaan, bei Machpela, östlich von Mamre. Abraham hat sie dem Hetiter Efron abgekauft. 31 Dort sind schon Abraham und Sara, Isaak und Rebekka begraben, und dort habe ich Lea beigesetzt. Die Höhle mit dem Grundstück gehört uns. Begrabt auch mich dort!«
(siehe Genesis 49, 1 - 32, stark gekürzt)