David und Abigail
David aber machte sich auf und zog hinab in die Wüste Paran. Und es war ein Mann in Maon, der besaß dreitausend Schafe und tausend Ziegen. Der Mann hieß
Nabal, und es begab sich, dass er Schafschur hatte. Seine Frau hieß Abigajil. Und sie war eine Frau von Verstand und schön von Angesicht, der Mann aber war hart und boshaft in seinem Tun und war
ein Kalebiter. Als nun David in der Wüste hörte, dass Nabal seine Schafe schor, sandte er zehn Männer aus und sprach zu ihnen: „Geht zu Nabal, grüßt ihn freundlich in meinem Namen und sprecht:
Glück zu! Friede sei mit dir und deinem Hause und mit allem, was du hast! Ich habe gehört, dass du Schafschur hast. Nun, deine Hirten sind mit uns zusammen gewesen; wir haben ihnen nichts zuleide
getan und sie haben nichts vermisst, solange sie in Karmel gewesen sind. Lass meine Männer Gnade finden vor deinen Augen, denn wir sind an einem Festtag gekommen. Gib deinen Knechten und deinem
Sohn David, was du zur Hand hast.“ Und als die Männer Davids zu Nabal kamen, da antwortete Nabal: „Wer ist David? Und wer ist der Sohn Isais? Es gibt jetzt viele Knechte, die ihren Herren
davongelaufen sind. Sollte ich mein Brot und mein Wasser nehmen und mein Fleisch, das ich für meine Scherer geschlachtet habe, und Leuten geben, die ich nicht kenne?“ Da wandten sich die Männer
Davids um und gingen zurück. Da sprach David: „Gürte sich ein jeder sein Schwert um!“ Und etwa vierhundert Mann zogen ihm nach. Als Abigajil, Nabals Frau, davon erfuhr eilte sie und nahm
zweihundert Brote und zwei Krüge Wein und zweihundert Rosinenkuchen und zweihundert Feigenkuchen und lud alles auf Esel und ritt David entgegen. Als Abigajil David sah, stieg sie eilends vom Esel
und fiel vor David nieder und sprach: Ach, mein Herr, auf mich allein falle die Schuld! Lass deine Magd reden vor deinen Ohren und achte nicht auf diesen heillosen Mann, diesen Nabal; denn er
ist, wie er heißt., ein »Narr«. Ich aber, deine Magd, habe die Männer meines Herrn nicht gesehen, die du gesandt hast. Nun aber, mein Herr, so wahr der HERR lebt und so wahr du selbst lebst: Der
HERR hat dich davor bewahrt, in Blutschuld zu geraten. Hier ist die Segensgabe, die deine Magd meinem Herrn gebracht hat; das soll den Männern gegeben werden, die meinem Herrn folgen. Vergib
deiner Magd ihr Vergehen! Und wenn der HERR meinem Herrn wohltun wird, so wollest du an deine Magd denken.“ Da sprach David zu Abigajil: „Gelobt sei der HERR, der Gott Israels, der dich heute
gesandt hat, und gesegnet sei deine Klugheit, und gesegnet seist du, dass du mich heute davon zurückgehalten hast, in Blutschuld zu geraten und mir mit eigener Hand zu helfen." (nach 1 Samuel
25, 1 – 34; gekürzt)