Aus dem Buch Josua

Die Israeliten lagerten zu dieser Zeit in der Gegend von Schittim. Von dort schickte Josua, der Sohn von Nun, heimlich zwei Männer los. Sie sollten das vor ihnen liegende Land auskundschaften, besonders die Stadt Jericho. Die beiden machten sich auf den Weg und erreichten gegen Abend die Stadt. Auf der Suche nach einer Bleibe für die Nacht kamen sie in das Haus einer Prostituierten namens Rahab. Kurz darauf erhielt der König von Jericho die Nachricht: »Heute Abend sind israelitische Männer eingetroffen, die unser Land erkunden sollen. Sie halten sich bei Rahab auf.« Der König schickte sofort Soldaten zu Rahab. Sie befahlen ihr: »Bring die Männer heraus! Sie wollen unser Land ausspionieren.« Rahab aber hatte die beiden Israeliten versteckt und stellte sich ahnungslos: »Ja, diese Männer sind bei mir gewesen. Ich wusste aber nicht, wo sie herkamen. Sie brachen wieder auf, als es dunkel wurde und das Stadttor geschlossen werden sollte. Ich kann nicht sagen, wohin sie gegangen sind. Wenn ihr ihnen schnell nachlauft, holt ihr sie bestimmt ein.« (nach Josua 2, 1 - 8)

Bevor die beiden Israeliten sich schlafen legten, stieg Rahab zu ihnen auf das Dach und sagte: »Ich weiß, dass der HERR eurem Volk dieses Land geben wird. Wir haben große Angst. Jeder hier zittert vor euch. Wir haben gehört, dass der HERR euch einen Weg durch das Schilfmeer gebahnt hat, als ihr aus Ägypten gekommen seid. Wir sindvor Angst wie gelähmt. Jeder von uns hat den Mut verloren. Der HERR, euer Gott, ist der wahre Gott. Deshalb flehe ich euch an: Schwört mir jetzt beim HERRN, dass ihr meine Familie und mich verschont, denn ich habe auch euch das Leben gerettet. Bitte gebt mir einen Beweis dafür, dass ich euch vertrauen kann. Lasst meine Eltern und Geschwister und alle ihre Angehörigen am Leben. Rettet uns vor dem Tod!« Die Männer antworteten ihr: »Wenn ihr uns nicht verratet, stehen wir mit unserem Leben dafür ein, dass euch nichts getan wird. Wenn der HERR uns dieses Land gibt, werden wir unser Versprechen einlösen und euch verschonen.« Rahabs Haus lag direkt an der Stadtmauer. So konnte sie die Männer durch eines ihrer Fenster mit einem Seil hinunterlassen, um ihnen zur Flucht zu verhelfen. (vergl. Josua 2, 9 - 15)

 

 


Josua forderte die Priester auf: »Nehmt die Bundeslade und tragt sie vor dem Volk her!« Sie folgten seinem Befehl. Darauf sprach der HERR zu Josua: »Ich will heute damit beginnen, dir bei allen Israeliten Achtung zu verschaffen. Sie sollen wissen, dass ich dir beistehe, so wie ich Mose beigestanden habe. Befiehl den Priestern, mit der Bundeslade anzuhalten, sobald ihre Füße das Wasser des Jordan berühren.« Josua ließ die Israeliten zusammenkommen und rief ihnen zu: »Hört, was der HERR, euer Gott, euch sagt: Ihr sollt wissen, dass der lebendige Gott bei euch ist und dass er ganz sicher für euch alle Völker eures neuen Landes vertreiben wird. Seht, hier ist die Bundeslade des Herrn, dem die ganze Welt gehört! Die Priester werden sie vor euch her in den Jordan tragen. Sobald ihre Füße den Jordan berühren, wird das Wasser sich flussaufwärts stauen und wie ein Wall stehen bleiben. Wenn das geschehen ist, brauche ich zwölf Männer von euch. Wählt aus jedem Stamm einen aus!« Als nun die Träger der Bundeslade das Wasser berührten, staute es sich. Es stand wie ein Wall. Das Wasser unterhalb des Walles lief zum Toten Meer hin ab. So konnte das Volk durch das Flussbett gehen. Vor ihnen lag die Stadt Jericho. Die Priester mit der Bundeslade des HERRN standen auf festem Grund mitten im Jordan, und die Israeliten zogen trockenen Fußes an ihnen vorüber ans andere Ufer. (gekürzt, vergl. Josua 3, 6 - 17)

 

 

 

 

Früh am nächsten Morgen ließ Josua sie wieder aufbrechen: Die Priester trugen die Bundeslade, sieben von ihnen gingen vor der Bundeslade her und bliesen immerzu die Hörner, eine Gruppe von Soldaten marschierte voraus, und alle übrigen folgten. Wie am Vortag zogen die Israeliten einmal um Jericho herum und kehrten dann in ihr Lager zurück. Das taten sie insgesamt sechs Tage lang. Am siebten Tag brachen sie bereits bei Sonnenaufgang auf und zogen wie zuvor um die Stadt herum, an diesem Tag jedoch siebenmal. Beim siebten Mal, als die Priester die Hörner bliesen, rief Josua seinen Männern zu: »Schreit, so laut ihr könnt! Der HERR gibt euch Jericho! Die ganze Stadt ist dem Untergang geweiht. Darum löscht alles aus, was ihr darin findet! Nur die Prostituierte Rahab soll am Leben bleiben und jeder, der bei ihr im Haus ist, denn sie hat unsere Kundschafter versteckt. Hütet euch davor, irgendetwas für euch zu behalten, worüber Gott sein Urteil verhängt hat! Sonst stürzt ihr Israel ins Unglück und bringt dieselbe Strafe über unser Volk, die ihr an Jericho vollstrecken sollt. Das Silber und Gold und die Gegenstände aus Bronze und Eisen gehören dem HERRN. Sie sollen in der Schatzkammer des heiligen Zeltes aufbewahrt werden.« Die Priester bliesen ihre Hörner, und die Soldaten stimmten das Kriegsgeschrei an. Da stürzte die Mauer von Jericho ein. Die Israeliten stürmten die Stadt von allen Seiten und eroberten sie. (gekürzt, vergl. Josua 6, 12 - 20)

 

 

Die Nachricht von der Zerstörung Jerichos und Ais erreichte alle Könige westlich des Jordan – ob im Bergland, in der Ebene oder an der Mittelmeerküste bis hin zum Libanon Die verbündeten sich, um gemeinsam gegen Josua und die Israeliten Krieg zu führen. Auch die Einwohner der Stadt Gibeon vom Volk der Hiwiter hörten, was mit Jericho und Ai geschehen war. Da dachten sie sich eine List aus: Sie wollten verkleidete Boten zu den Israeliten schicken, um mit ihnen zu verhandeln. Einige ihrer Männer zogen sich abgenutzte Kleider und geflickte Schuhe an, packten ein paar Habseligkeiten in schäbigen Säcken auf ihre Esel, hängten alte, rissige Weinschläuche daran und versorgten sich mit trockenem, zerbröckeltem Brot. So gingen sie zum israelitischen Lager in Gilgal. »Wir kommen von weit her«, erklärten sie Josua und den führenden Männern Israels, »unser Volk möchte sich mit euch verbünden.« Die Israeliten antworteten den Hiwitern: »Woher sollen wir wissen, dass ihr nicht aus diesem Land stammt? Wir können doch nicht einfach ein Bündnis mit euch schließen!«

Die Boten wandten sich an Josua: »Wir bitten dich unterwürfig um Hilfe!« Josua fragte: »Wer seid ihr und wo kommt ihr her?« »Wir kommen aus einem fernen Land«, antworteten sie. »Wir möchten den Herrn, deinen Gott, kennen lernen. Wir haben gehört, was er in Ägypten vollbracht hat. Wir wissen auch, was er mit den amoritischen Königen östlich des Jordan getan hat, mit Sihon von Heschbon und Og von Baschan, der in Aschtarot regierte. Unsere Obersten und unser Volk gaben uns den Auftrag: ›Versorgt euch mit Proviant und geht zu ihnen! Bittet sie unterwürfig, einen Bund mit uns zu schließen!‹ Hier, seht euch das Brot an! Es war noch warm, als wir zu Hause aufbrachen; jetzt ist es vertrocknet und zerbröckelt. Diese Weinschläuche hier waren neu und voll; jetzt sind sie rissig. Auch unsere Kleidung und die Schuhe sind durch die lange Reise verschlissen.«

Die führenden Männer Israels untersuchten das vertrocknete Brot. Aber sie fragten nicht den Herrn um Rat. So schloss Josua Frieden mit den Fremden und sicherte zu, sie am Leben zu lassen. Die Führer des Volkes bekräftigten das Bündnis mit einem Eid. Drei Tage später erfuhren die Israeliten, dass die Männer, mit denen sie gerade ein Bündnis geschlossen hatten, aus Kanaan stammten und ganz in der Nähe wohnten. Weil aber die führenden Männer des Volkes im Namen des Herrn, ihres Gottes, den Gibeonitern einen Eid geschworen hatten, vernichteten sie keine der vier Städte. Darüber ärgerte sich ganz Israel und beschwerte sich über seine Führer. (nach Josua 9, 3 - 15)



Aus dem Buch RICHTER

Gideon war beim Weizendreschen. Da zeigte sich ihm der Engel des Herrn und sagte: »Gott mit dir, du tapferer Krieger!« Gideon erwiderte: „Der Herr hat uns im Stich gelassen und uns den Midianitern ausgeliefert!« Der Engel des Herrn aber trat auf Gideon zu und sagte: »Du bist stark und mutig. Geh und rette Israel aus der Hand der Midianiter. Ich sende dich! Ich werde dir beistehen

(vergleiche Richter 6, 12- 16)

 

 

Da ging Gideon hinein und bereitete ein Ziegenböckchen zu und ungesäuerte Brote. Das Fleisch tat er in einen Korb, und die Brühe tat er in einen Topf. Und er brachte es zu ihm hinaus unter die Terebinthe und legte es vor. 20 Und der Engel Gottes sprach zu ihm: Nimm das Fleisch und die ungesäuerten Brote und lege es hin auf diesen Felsen da! Die Brühe aber gieße aus! Und er machte es so.  Da streckte der Engel des HERRN das Ende des Stabes aus, der in seiner Hand war, und berührte das Fleisch und die ungesäuerten Brote. Da stieg Feuer aus dem Felsen auf und verzehrte das Fleisch und die ungesäuerten Brote. Und der Engel des HERRN entschwand seinen Augen. Da sah Gideon, dass es der Engel des HERRN gewesen war, und Gideon sagte: Wehe, Herr, HERR! Wahrhaftig, habe ich doch den Engel des HERRN von Angesicht zu Angesicht gesehen!                   (vergleiche Richter 6, 19 – 22)


Jeftah, der Gileaditer, war ein Sohn von Gilead, aber seine Mutter war eine Hure.  Seine Halbbrüder verstießen  Jeftah aus und sprachen zu ihm: "Du sollst nicht erben im Haus unseres Vaters, denn du bist der Sohn einer andern." Da floh er vor seinen Brüdern und wohnte im Lande Tob. Bei Jeftah versammelten sich lose Leute und zogen mit ihm aus. Als die Ammoniter  Israel angriffen, da gelobte Jeftah

dem HERRN und sprach: Gibst du die Ammoniter in meine Hand, so soll, was mir aus meiner Haustür entgegengeht, wenn ich von den Ammonitern heil zurückkomme, dem HERRN gehören, und ich will’s als Brandopfer darbringen. So zog Jeftah mit anderen gegen die Ammoniter in den Kampf. Und der HERR gab sie in seine Hand. Und er schlug sie mit gewaltigen Schlägen von Aroër an bis hin nach Minnit, zwanzig Städte, und bis nach Abel-Keramim. So wurden die Ammoniter gedemütigt vor den Israeliten. Als nun Jeftah nach Mizpa zu seinem Hause kam, da kam seine Tochter heraus ihm entgegen. Sie war sein einziges Kind, und er hatte sonst keinen Sohn und keine Tochter. Als er sie sah, zerriss er seine Kleider und sprach: Ach, meine Tochter, wie beugst du mich und betrübst mich! Denn ich habe meinen Mund aufgetan vor dem HERRN und kann es nicht widerrufen. Sie aber sprach: "Mein Vater, hast du deinen Mund aufgetan vor dem HERRN, so tu mit mir, wie dein Mund geredet hat, nachdem der HERR dich gerächt hat an deinen Feinden, den Ammonitern.  Aber dDu wollest mir das gewähren: Lass mir zwei Monate, dass ich hingehe auf die Berge und meine Jungfrauschaft beweine mit meinen Freundinnen."  Er ließ sie zwei Monate gehen. Da ging sie hin mit ihren Freundinnen und beweinte ihre Jungfrauschaft auf den Bergen. Und nach zwei Monaten kam sie zurück zu ihrem Vater. Und er tat, wie er gelobt hatte, und sie hatte nie einen Mann erkannt. Und es ward Brauch in Israel, dass die Töchter Israel jährlich hingehen, zu klagen um die Tochter Jeftahs, des Gileaditers, vier Tage im Jahr. (nach Richter 11, sehr verkürzte)

 


Die  Geschichte von Simson

Das Volk wurde von den Philistern vierzig Jahre lang unterdrückt. Zu dieser Zeit lebte ein Mann namens Manoach. Er gehörte zum Stamm Dan. Manoach war verheiratet, aber er hatte keine Kinder, weil seine Frau unfruchtbar war. Eines Tages erschien der Engel des HERRN seiner Frau als sie auf dem Feld war und sagte: »Du konntest bisher keine Kinder bekommen. Aber nun wirst du schwanger werden und einen Sohn zur Welt bringen. Niemals dürfen seine Haare geschnitten werden! Er wird beginnen, Israel von den Philistern zu befreien.« Da lief die Frau zu Manoach und erzählte ihm alles. Da betete Manoach: »Bitte, Herr, schick doch deinen Boten noch einmal zu uns, damit er uns genau sagt, was wir mit dem Jungen tun sollen, den wir bekommen.« (nach Richter 13)

Gott erhörte ihn und sandte seinen Engel zum zweiten Mal zu der Frau. Schnell lief sie zu Manoach und rief: »Komm! Der Mann, der neulich bei mir war, ist wieder da.« Manoach ging mit ihr zu dem Engel und sagte zu ihm: »Wenn deine Ankündigung eintrifft, wie sollen wir dann mit dem Jungen umgehen? Wie müssen wir uns verhalten?« Der Engel des HERRN erwiderte: »Deine Frau darf nichts essen, was aus Trauben zubereitet ist, und keinen Wein oder andere berauschende Getränke trinken. Außerdem soll sie nichts essen, was Gott für unrein erklärt hat. Sie muss alle meine Anweisungen befolgen.« Manoach nahm den jungen Ziegenbock sowie Brot für das Speiseopfer und verbrannte es zu Ehren des HERRN auf einem Felsblock. Als das Feuer zum Himmel aufloderte, stieg der Engel des HERRN in der Flamme empor und verschwand. Manoach und seine Frau warfen sich erschrocken zu Boden. Es war ihre letzte Begegnung mit dem Engel des HERRN. Einige Zeit später brachte Manoachs Frau einen Sohn zur Welt und nannte ihn Simson. Der Junge wuchs heran, und der HERR segnete ihn. (gekürzt, vergl. Richter 13)

 


VARIANTE


Simson ging hinab nach Timna und sah eine Frau unter den Töchtern der Philister. Und als er heraufkam, sagte er zu seinem Vater und seiner Mutter: „Ich hab eine Frau gesehen in Timna unter den Töchtern der Philister; nehmt sie mir zur Frau!“ Sein Vater und seine Mutter sprachen zu ihm: „Ist denn nun keine Frau unter den Töchtern deiner Brüder und in deinem ganzen Volk, dass du hingehst und willst eine Frau nehmen von den Philistern, die unbeschnitten sind?“ Simson sprach zu seinem Vater: „Nimm mir diese, denn sie gefällt meinen Augen.“ Aber sein Vater und seine Mutter wussten nicht, dass es von dem HERRN kam; denn er suchte einen Anlass gegen die Philister. Die Philister aber herrschten zu der Zeit über Israel. So ging Simson hinab mit seinem Vater und seiner Mutter nach Timna. Und als sie kamen an die Weinberge von Timna, da kam ein junger Löwe brüllend ihm entgegen. Und der Geist des HERRN geriet über Simson, und er zerriss den Löwen, wie man ein Böcklein zerreißt, und dabei hatte er doch gar nichts in seiner Hand. Er sagte aber seinem Vater und seiner Mutter nicht, was er getan hatte.

(nach Richter 14, 1 -6)

 

Simson kämpft mit dem Löwen, Richter 14. 1-6 (Variante)



Simson veranstaltete ein siebentägiges Hochzeitsgelage bei den Philistern. Und man gab ihm dreißig Gesellen, die bei ihm sein sollten. Simson aber sprach zu ihnen: „Ich will euch ein Rätsel aufgeben. Wenn ihr mir das erratet in diesen sieben Tagen des Gelages, so will ich euch dreißig Hemden geben und dreißig Feierkleider. Könnt ihr’s aber nicht erraten, so sollt ihr mir dreißig Hemden und dreißig Feierkleider geben.“ Und sie sprachen zu ihm: „Gib dein Rätsel auf, lass uns hören!“ Er sprach zu ihnen: „Speise ging aus vom Fresser und Süßigkeit vom Starken.“ Und sie konnten in drei Tagen das Rätsel nicht erraten. Am vierten Tage drohten sie Simsons Frau: „Überrede deinen Mann, dass er uns des Rätsels Lösung sagt, oder wir werden dich und deines Vaters Haus  verbrennen. Habt ihr uns hierher geladen, um uns arm zu machen?“ Da weinte Simsons Frau und sprach zu Simson: „Du hast mich nicht lieb. Du hast meinen Leuten ein Rätsel aufgegeben und hast es mir nicht gesagt.“ Er antwortete: “Ich hab’s meinem Vater und meiner Mutter nicht gesagt und dir sollte ich es sagen?“ Sie weinte vor ihm die sieben Tage, die sie feierten; und am siebenten Tage sagte er es ihr. Sie verriet des Rätsels Lösung ihren Leuten. Da sprachen die Männer der Stadt zu ihm am siebenten Tage, ehe die Sonne unterging: „Was ist süßer als Honig? Was ist stärker als der Löwe?“ Da entbrannte sein Zorn. (verkürzt nach Richter 14, 10 - 20)

 

Später gewann Simson eine Frau lieb im Tal Sorek, die hieß Delila. Da kamen die Fürsten der Philister und sprachen zu ihr: „Sieh, wodurch er so große Kraft hat und womit wir ihn überwältigen können, dann bekommst du von jedem von uns eintausendeinhundert Silberstücke.“ Und Delila gelang es, ihn schließlich zu überreden und sein Geheimnis zu erfahren. Als sie mit ihren Worten alle Tage in ihn drang und ihm zusetzte, wurde seine Seele sterbensmatt, und er tat ihr sein ganzes Herz auf und sprach zu ihr: "Es ist nie ein Schermesser auf mein Haupt gekommen; denn ich bin ein Geweihter Gottes von Mutterleib an. Wenn ich geschoren würde, so wiche meine Kraft von mir, sodass ich schwach würde wie alle andern Menschen.“ Da ließ Delila die Fürsten der Philister rufen und sagen: „Kommt noch einmal her, denn er hat mir alles erzählt.“ Da kamen die Fürsten der Philister zu ihr und brachten ihr das Geld mit. Und sie ließ ihn einschlafen in ihrem Schoß und rief einen und schnitt ihm die sieben Locken seines Hauptes ab. Und Delia sprach zu ihm: „Philister über dir, Simson!“ Als er aufwachte, war seine Kraft von ihm gewichen. Da ergriffen ihn die Philister und stachen ihm die Augen aus, führten ihn hinab nach Gaza und legten ihn in Ketten, (verkürzt. Vergl. Richter 16)

 

 

2. Versuch

 


AUS DEM BUCH RUT

Naemis Mann und ihre beiden Söhne waren gestorben. Da machte sie sich mit ihren beiden Schwiegertöchtern auf um in das Land Juda zurückzukehren. Naemi aber sprach zu ihren beiden Schwiegertöchtern: Geht hin, kehrt um, jede zum Haus ihrer Mutter! Der Herr erweise euch Güte, wie ihr es an den Verstorbenen und an mir getan habt! Der Herr gebe euch, dass ihr Ruhe findet, jede im Haus ihres Mannes! Und sie küsste sie. Da erhoben sie ihre Stimmen und weinten, und sie sprachen zu ihr: Wir wollen mit dir zu deinem Volk gehen!

 

 Aber Naemi sprach: Kehrt um, meine Töchter! Warum wollt ihr mit mir gehen? Trage ich denn noch Söhne in meinem Schoß, die eure Männer werden könnten?  Orpa küsste ihre Schwiegermutter [zum Abschied]; Ruth aber blieb.  „Dringe nicht in mich, dass ich dich verlassen und mich von dir abwenden soll! Denn wo du hingehst, da will ich auch hingehen, und wo du bleibst, da will ich auch bleiben; dein Volk ist mein Volk, und dein Gott ist mein Gott! Wo du stirbst, da sterbe auch ich, und dort will ich begraben werden.“

(nach Ruth 1,  6 – 15, gekürzt)

 


Noomi hatte einen Verwandten von ihrem Mann, einen Grundbesitzer, der hieß Boas. Eines Tages sagte Rut zu Noomi: „Ich möchte aufs Feld gehen und Ähren lesen,, wo es mir jemand erlaubt.“ Rut ging hin und las auf dem Feld hinter den Schnittern her. Dabei war sie auf ein Grundstück Boas gelandet. Und Boas kam von Betlehem dazu. Er sagte zu den Schnittern:“Zu wem gehört dieses Mädchen da?“ Der Knecht antwortete:“ Sie ist eine junge Moabiterin, die mit Noomi aus dem Lande Moab gekommen ist. Boas sagte zu Ruth:“ Höre, meine Tochter, geh auf kein anderes Feld, um zu lesen. Halte dich an meine Mägde, geh hinter ihnen her. Ich werde meinen Knechten befehlen, dich nicht anzurühren.“ Sie beugte sich zur Erde und sagte:“ Wie habe ich es verdient, das du mich so achtest, da ich doch eine Fremde bin?“ (vergl. Das Buch Rut, 2, 1 - 10)

Variante



Variante

Ihre Schwiegermutter Noomi sagte zu ihr: Meine Tochter, ich möchte dafür sorgen, dass du einen Ort der Geborgenheit findest, wo es dir gut geht. 2 Nun ist ja Boas, bei dessen Mägden du warst, ein Verwandter von uns. Heute Abend worfelt er die Gerste auf der Tenne. Wasch dich, salbe dich und zieh dein Obergewand an, dann geh zur Tenne! Zeig dich aber dem Mann nicht, bis er fertig gegessen und getrunken hat. Wenn er sich niederlegt, so merk dir den Ort, wo er sich hinlegt. Geh dann hin, deck den Platz zu seinen Füßen auf und leg dich dorthin! Er wird dir dann sagen, was du tun sollst. Rut antwortete ihr: Alles, was du sagst, will ich tun. Sie ging zur Tenne und tat genauso.

Als Boas gegessen und getrunken hatte und es ihm wohl zumute wurde, ging er hin, um sich neben dem Getreidehaufen schlafen zu legen. Nun trat sie leise heran, deckte den Platz zu seinen Füßen auf und legte sich nieder. Um Mitternacht schrak der Mann auf, beugte sich vor und fand eine Frau zu seinen Füßen liegen. Er fragte: Wer bist du? Sie antwortete: Ich bin Rut, deine Magd. Breite doch den Saum deines Gewandes über deine Magd; denn du bist Löser.“

(vergl Rut 3, 1 - 7)

 


Aus dem 1. Buch SAMUEL

Hanna im Tempel

In Ramatajim-Zofim wohnte ein Mann namens Elkana.  Elkana hatte zwei Frauen: Die eine hieß Hanna, die andere Peninna. Peninna hatte schon einige Kinder, Hanna aber keine.  Jedes Jahr reisten alle zum Heiligtum nach Silo, um dem allmächtigen Gott ein Opfer darzubringen und ihn anzubeten. Jedes Mal wenn Elkana sein Opfer dargebracht hatte, kam die ganze Familie zu einem Festessen zusammen. Hanna war traurig, weil sie keine Kinder bekam und weinte viel. »Hanna, warum weinst du?«, fragte Elkana dann. »Du isst ja gar nichts. Bist du so traurig, weil du keine Kinder hast? Bin ich dir denn nicht viel mehr wert als zehn Söhne?«, versuchte er sie zu trösten. Eines Tages zog sie sich von den anderen zurück und ging zum Heiligtum des HERRN; dort saß der alte Priester Eli auf einem Stuhl neben der Tür. Vor lauter Verzweiflung weinte Hanna hemmungslos. Unter Tränen betete sie und versprach dem HERRN: »Allmächtiger Gott, du siehst doch mein Elend. Wenn du Erbarmen mit mir hast und mich nicht vergisst, sondern mir einen Sohn schenkst, will ich ihn dir zurückgeben. Sein ganzes Leben soll dann dir, HERR, gehören. Als Zeichen dafür werde ich ihm nie die Haare schneiden.« Hanna betete sehr lange. Das fiel Eli auf, und er beobachtete sie.  Ihre Lippen bewegten sich, die Worte aber waren nicht zu hören. Eli hielt sie für betrunken und fuhr sie an: »Wie lange willst du eigentlich noch betrunken hier herumlungern? Geh und schlaf erst einmal deinen Rausch aus!«  »Aber nein, mein Herr, ich bin nicht betrunken«, widersprach Hanna. »Ich bin nur sehr, sehr traurig und habe dem HERRN mein Herz ausgeschüttet. Wirklich, ich habe nur aus lauter Verzweiflung so lange gebetet.«  Da antwortete Eli: »Geh in Frieden nach Hause! Der Gott Israels wird dir geben, worum du gebeten hast.« Hanna verabschiedete sich und sagte: »Behalte mich in guter Erinnerung!« Erleichtert ging sie zu den anderen zurück.  (vergl. 1 Samuel 1, 1 – 18)

 

Variante


 Und zu der Zeit, als der Knabe Samuel dem HERRN diente unter Eli, war des HERRN Wort selten, und es gab kaum noch Offenbarung.  Samuel hatte sich gelegt im Tempel des HERRN, wo die Lade Gottes war.  Und der HERR rief Samuel. Er aber antwortete: "Siehe, hier bin ich!"  und lief zu Eli und sprach: "Siehe, hier bin ich! Du hast mich gerufen." Eli aber sprach: "Ich habe nicht gerufen; geh wieder hin und lege dich schlafen." Der HERR rief abermals: "Samuel! " Und Samuel stand auf und ging zu Eli und sprach: "Siehe, hier bin ich! Du hast mich gerufen. " Eli  aber sprach: "Ich habe nicht gerufen, mein Sohn; geh wieder hin und lege dich schlafen." Und der HERR rief Samuel  zum dritten Mal.  Und Eli sprach zu Samuel: "Geh wieder hin und lege dich schlafen; und wenn du gerufen wirst, so sprich: Rede, HERR, denn dein Knecht hört." Samuel legte sich hin. Da kam der HERR und trat herzu und rief wie vorher: "Samuel, Samuel!" Und Samuel sprach: "Rede, denn dein Knecht hört.."  Und der HERR sprach zu Samuel: " Siehe, ich werde etwas tun in Israel, dass jedem, der davon hört, beide Ohren gellen. An dem Tage will ich über Eli kommen lassen, was ich gegen sein Haus geredet habe; ich will es anfangen und vollenden.  Denn ich hab’s ihm angesagt, dass ich sein Haus für immer richten will um der Schuld willen, dass er wusste, wie seine Söhne sich schändlich verhielten, und er hat ihnen nicht gewehrt. Darum habe ich dem Hause Eli geschworen, dass die Schuld des Hauses Eli niemals gesühnt werden solle, weder mit Schlachtopfern noch mit Speisopfern." Samuel lag bis an den Morgen und tat dann die Türen auf am Hause des HERRN. Samuel aber fürchtete sich, Eli von der Erscheinung zu berichten.  Da rief ihn Eli und sprach: Samuel, mein Sohn! Er antwortete: Siehe, hier bin ich!  Er sprach: "Was war das für ein Wort, das er dir gesagt hat? Verschweige mir nichts. Gott tue dir dies und das, wenn du mir etwas verschweigst von all dem, das er dir gesagt hat." 18 Da sagte ihm Samuel alles und verschwieg ihm nichts.  (nach 1 Samuel 3, 1 -19)

 

 


Aber der Knabe Samuel wuchs heran und lebte im Tempel bei Eli. Eli aber war sehr alt geworden. Und immer, wenn er von all dem hörte, was seine Söhne ganz Israel antaten und dass sie bei den Frauen schliefen, die vor dem Eingang der Stiftshütte dienten, sprach er zu ihnen: „Ich höre diese bösen Dinge, die ihr tut, vom ganzen Volk. Tut das nicht, meine Söhne! Denn das Gerücht, von dem ich reden höre in des HERRN Volk, ist nicht gut. 25 Wenn jemand gegen einen Menschen sündigt, so kann es Gott entscheiden. Wenn aber jemand gegen den HERRN sündigt, wer soll es dann für ihn entscheiden?“Aber sie gehorchten der Stimme ihres Vaters nicht. Aber der Knabe Samuel nahm immer mehr zu an Alter und Gunst bei dem HERRN und bei den Menschen.

Es kam ein Mann Gottes zu Eli und sprach zu ihm: So spricht der HERR: „Warum tretet ihr denn mit Füßen meine Schlachtopfer und Speisopfer, die ich für meine Wohnung geboten habe? Und du ehrst deine Söhne mehr als mich, dass ihr euch mästet von dem Besten aller Opfer meines Volkes Israel. Darum spricht der HERR, der Gott Israels: Ich hatte gesagt, dein Haus und deines Vaters Haus sollten immerdar vor mir einhergehen. Aber nun sage ich: Das sei ferne von mir! Sondern wer mich ehrt, den will ich auch ehren; wer aber mich verachtet, der soll wieder verachtet werden. „

Der größte Teil deines Hauses soll sterben, wenn sie Männer geworden sind. Und das soll dir ein Zeichen sein, das über deine beiden Söhne, Hofni und Pinhas, kommen wird; an einem Tag werden sie beide sterben. Ich aber will mir einen treuen Priester erwecken, der wird tun, wie es meinem Herzen und meiner Seele gefällt. Dem will ich ein beständiges Haus bauen, dass er vor meinem Gesalbten wandle immerdar.“ (gekürzt. Vergl. 1 Samuel 2, 12 - 32)


Die Lade des Herrn war sieben Monate im Gebiet der Philister.Da fragten die Philister die Priester und die Wahrsager:» Was sollen wir mit der Lade des Herrn tun? Gebt uns Auskunft, wie wir sie wieder loswerden! Sie soll dorthin zurück, wo sie hergekommen ist.« Sie antworteten: »Wenn ihr die Lade des Gottes Israels loswerden wollt, dürft ihr sie nicht ohne ein Geschenk zurückschicken. Ihr müsst Gott etwas zur Wiedergutmachung geben. Dann werdet ihr gesund und werdet begreifen, warum er euch so sehr bedrückt. (…) Schafft einen neuen Wagen herbei und zwei Kühe! Spannt die Kühe vor den Wagen! Dann nehmt die Lade des Herrn und stellt sie auf den Wagen! Daneben sollt ihr die goldenen Gegenstände legen, die ihr Gott zur Wiedergutmachung geben sollt. Dann lasst die Lade ziehen, wohin sie will! Ihr werdet es ja sehen: Wenn sie nach Bet-Schemesch in ihr Gebiet zurückkehrt, dann hat er uns dieses große Unheil angetan.  Wenn nicht, dann wissen wir wenigstens: Es war nicht seine Macht, die uns bedrückt hat. Es war nur ein dummer Zufall.«

 

Genauso machten es die Philister: Sie spannten die Kühe vor den Wagen, dann stellten sie die Lade des Herrn auf den Wagen. Da liefen die Kühe geradewegs los. Sie folgten genau der Straße nach Bet-Schemeschund wichen kein einziges Mal vom Weg ab, weder nach rechts noch nach links. Dabei brüllten sie die ganze Zeit. Die Fürsten der Philister gingen hinter ihnen her. So kamen sie bis zum Stadtgebiet von Bet-Schemesch.

 

1Die Leute von Bet-Schemesch waren gerade beim Ernten und schnitten den Weizen unten im Tal. Als sie hochschauten, sahen sie die Lade des Herrn und freuten sich sehr über den Anblick. Der Wagen fuhr noch bis zu dem Feld des Joschua. Dort blieb er stehen neben einem großen Stein. Die Leute zerlegten den Wagen und nahmen das Holz. Dann schlachteten sie die beiden Kühe und brachten sie dem Herrn als Brandopfer dar.           (nach 1 Samuel 6, sehr gekürzt)

 

Da kämpften die Philister, und Israel wurde geschlagen, und jeder floh in sein Zelt; und die Niederlage war sehr groß, da aus Israel 30 000 Mann Fußvolk fielen.  Und die Lade Gottes wurde weggenommen, und die beiden Söhne Elis kamen um.

Da lief ein Benjaminiter aus den Schlachtreihen weg und kam am selben Tag nach Silo; seine Kleider waren zerrissen, und Erde war auf sein Haupt gestreut.  Und als er hineinkam, da saß Eli auf dem Stuhl an der Seite des Weges und hielt Ausschau; denn sein Herz bangte um die Lade Gottes. Als nun der Mann in die Stadt kam und Bericht brachte, da schrie die ganze Stadt auf.

Und als Eli das laute Geschrei hörte, fragte er: Was ist das für ein Lärm? Da kam der Mann schnell und berichtete es Eli. Eli war 98 Jahre alt, und seine Augen waren starr, so dass er nicht [mehr] sehen konnte. Der Mann sprach zu Eli: Ich komme vom Schlachtfeld. “Eli aber sprach: „Wie steht die Sache, mein Sohn?“ Da antwortete der Bote: “Israel ist vor den Philistern geflohen, und das Volk hat eine große Niederlage erlitten, und auch deine beiden Söhne sind tot; und die Lade Gottes ist weggenommen!“ Als er aber die Lade Gottes erwähnte, da fiel Eli rückwärts vom Stuhl neben dem Tor und brach das Genick und starb; denn er war alt und ein schwerer Mann. Er hatte aber Israel 40 Jahre lang gerichtet.

(nach 1 Samuel 4, 10 – 18)



Die Bundeslade

Da kamen die Leute von Kirjat-Jearim und holten die Lade des HERRN herauf und brachten sie ins Haus Abinadabs auf dem Hügel, und seinen Sohn Eleasar weihten sie, dass er die Lade des HERRN bewache.

 Aber von dem Tage an, da die Lade des HERRN zu Kirjat-Jearim blieb, verging eine lange Zeit; es wurden zwanzig Jahre. Dann wandte sich das ganze Haus Israel zum HERRN.  Samuel aber sprach zum ganzen Hause Israel: Wenn ihr euch von ganzem Herzen zu dem HERRN bekehren wollt, so tut von euch die fremden Götter und die Astarten und richtet euer Herz zu dem HERRN und dient ihm allein, so wird er euch erretten aus der Hand der Philister. Da taten die Israeliten von sich die Baale und Astarten und dienten dem HERRN allein. (nach 1 Samuel 7)

Als Samuel alt wurde, übergab er seinen beiden Söhnen das Richteramt. Da versammelten sich die Sippenoberhäupter von Israel und gingen gemeinsam zu Samuel nach Rama.  »Samuel«, sagten sie, »du bist zu alt geworden, um das Volk noch richtig führen zu können, und deine Söhne folgen nicht deinem Vorbild. So setz doch einen König als Herrscher über uns ein, wie auch alle unsere Nachbarvölker einen haben.«  Samuel war nicht damit einverstanden, dass sie plötzlich einen König haben wollten. Er zog sich zurück, um den HERRN um Rat zu fragen.  Der HERR antwortete: »Gib ihnen, was sie wollen! Mit ihrer Forderung lehnen sie ja nicht dich ab, sondern mich. Sie wollen mich nicht mehr als ihren König anerkennen. Das passt zu ihnen! Seit ich sie damals aus Ägypten herausführte, war es immer dasselbe: Immer wieder haben sie mich vergessen und sind anderen Göttern nachgelaufen. Genauso machen sie es nun auch mit dir. Erfülle ihre Forderung! Doch warne sie vorher und sag ihnen ausdrücklich, welche Rechte ein König besitzt und was es bedeutet, einen König zu haben.« Samuel erklärte dem Volk:“Vom Ertrag eurer Äcker und Weinberge zieht er ein Zehntel als Steuern ein, um damit seine Hofleute und Beamten zu bezahlen.  Eure Knechte und Mägde wird er übernehmen, die kräftigsten und besten jungen Männer müssen ihm dienen. Auch eure Lasttiere wird er benutzen. Er verlangt von euch ein Zehntel eurer Schafe und Ziegen, und ihr alle seid seine Untertanen und müsst ihm gehorchen.  Dann werdet ihr bereuen, dass ihr euch je einen König gewünscht habt. Doch wenn ihr dann zum HERRN um Hilfe schreit, wird er euch keine Antwort geben.« Aber das Volk ließ sich von Samuel nicht umstimmen und weigerte sich, auf ihn zu hören. »Wir wollen einen König haben!«, riefen sie.   (vergl. 1 Samuel 8, 1 - 18)

 


Saul wird gekrönt

Das Los fiel auf Saul. Und als er unter das Volk trat, war er viel größer als alle anderen. Und Samuel sagte: „Da seht ihr, wen Gott erwählt hat, ihm ist keiner gleich.“ Da jubelten alle und riefen: „Es lebe der König!“ (nach 1 Samuel 10, 21 - 24)

Saul wird gekrönt (Variante)


Samuels Abschiedsrede

Danach wandte Samuel sich an das Volk: »Ich habe getan, was ihr verlangt habt, und euch einen König gegeben. Nun wird er euch vorangehen. Ich aber bin alt und grau geworden und auch meine Söhne leben unter euch. Seit ich ein Junge war bis heute, habe ich euch als euer Anführer gedient. Jetzt sagt mir, während ihr hier vor dem HERRN und vor seinem Gesalbten steht – wessen Rind oder Esel habe ich gestohlen? Habe ich jemals einen von euch betrogen? Habe ich euch jemals unterdrückt? Habe ich jemals Bestechungsgeld angenommen und mich dadurch beeinflussen lassen? Sagt es mir, und ich will wiedergutmachen, was ich Unrechtes getan habe.“  „Nein“, antworteten sie, „du hast uns niemals betrogen oder unterdrückt und hast nicht ein einziges Mal Bestechungsgeld angenommen.“ “Der HERR und sein Gesalbter sind heute meine Zeugen“, erklärte Samuel, „dass ihr mir nichts vorwerfen könnt.“ „Ja, so ist es“, antworteten sie. „Es war der HERR, der Mose und Aaron eingesetzt hat“, fuhr Samuel fort. „Er hat eure Vorfahren aus dem Land Ägypten herausgeführt.  Nun steht still vor dem HERRN, während ich euch an all die großen Taten erinnere, die der HERR für euch und eure Vorfahren vollbracht hat.“ (vergleiche 1 Samuel 12, 1 – 7)

 


Jonatan überlistet die Philister

Es waren aber an dem engen Wege, wo Jonatan hinüberzugehen suchte zu der Wache der Philister, zwei Felsklippen, die eine diesseits, die andere jenseits; die eine hieß Bozez, die andere Senne.  Jonatan sprach zu seinem Waffenträger: "Komm, lass uns hinübergehen zu der Wache dieser Unbeschnittenen! Vielleicht wird der HERR etwas für uns tun, denn es ist dem HERRN nicht schwer, durch viel oder wenig zu helfen. Wir gehen zu den Männern hinüber und zeigen uns ihnen.  Werden sie dann zu uns sagen: Steht still, bis wir zu euch herankommen!, so wollen wir an unserm Ort stehen bleiben und nicht zu ihnen hinaufgehen.  Sagen sie aber: Kommt zu uns herauf!, so wollen wir zu ihnen hinaufsteigen; dann hat sie der HERR in unsere Hand gegeben. Das soll uns zum Zeichen sein." Als sie sich nun beide der Wache der Philister zeigten, sprachen die Philister: "Siehe, die Hebräer sind aus den Löchern hervorgekommen, in die sie sich verkrochen hatten. " Und die Männer der Wache riefen Jonatan und seinem Waffenträger zu: " Kommt herauf zu uns, so wollen wir’s euch schon lehren! " Da sprach Jonatan zu seinem Waffenträger: "Steig mir nach! Der HERR hat sie in die Hand Israels gegeben." Und Jonatan kletterte mit Händen und Füßen hinauf und sein Waffenträger ihm nach. Da fielen sie vor Jonatan, und sein Waffenträger hinter ihm gab ihnen den Todesstoß. (nach 1 Samuel 14, 4 - 13)

 

 

Jonatan überlistet die Philister  (Variante)


Saul ist ungehoram   Als nun Samuel zu Saul kam, sprach Saul zu ihm: Gesegnet seist du vom HERRN! Ich habe des HERRN Wort erfüllt.  Samuel antwortete: Was ist denn das für ein Blöken von Schafen in meinen Ohren und ein Brüllen von Rindern, das ich höre?  Saul sprach: Von den Amalekitern hat man sie gebracht; denn das Volk verschonte die besten Schafe und Rinder, um sie zu opfern dem HERRN, deinem Gott; an dem andern haben wir den Bann vollstreckt. Samuel aber antwortete Saul: „Halt ein, ich will dir sagen, was der HERR mit mir diese Nacht geredet hat.: Ist’s nicht so: Auch wenn du vor dir selbst gering warst, bist du doch das Haupt der Stämme Israels; denn der HERR hat dich zum König über Israel gesalbt.  Und der HERR sandte dich auf den Weg und sprach: Zieh hin und vollstrecke den Bann an den Sündern, den Amalekitern, und kämpfe mit ihnen, bis du sie vertilgt hast!  Warum hast du der Stimme des HERRN nicht gehorcht, sondern hast dich an die Beute gemacht und getan, was dem HERRN missfiel?  Saul antwortete Samuel: Ich habe doch der Stimme des HERRN gehorcht und bin den Weg gezogen, den mich der HERR sandte. Aber das Volk hat von der Beute genommen Schafe und Rinder, das Beste vom Gebannten, um es dem HERRN, deinem Gott, zu opfern in Gilgal.“ Samuel aber sprach: „Meinst du, dass der HERR Gefallen habe am Brandopfer und Schlachtopfer gleichwie am Gehorsam gegen die Stimme des HERRN? Siehe, Gehorsam ist besser als Opfer und Aufmerken besser als das Fett von Widdern.  Denn Ungehorsam ist Sünde wie Zauberei, und Widerstreben ist wie Abgötterei und Götzendienst. Weil du des HERRN Wort verworfen hast, hat er dich auch verworfen, dass du nicht mehr König seist.“  (nach 1 Samuel 15, 13 – 23)

 

 

Der Geist des HERRN hatte Saul verlassen. Stattdessen schickte Gott einen bösen Geist, der den König immer wieder überfiel und ihm Furcht und Schrecken einjagte. Eines Tages kamen einige Diener Sauls mit einem Vorschlag zu ihm: »Lass uns jemanden suchen, der gut auf der Laute spielen kann! Jedes Mal, wenn dieser böse Geist dich überfällt, wird der Mann seine Laute zur Hand nehmen und dir etwas vorspielen. Das wird dich beruhigen und aufmuntern. Du brauchst nur zu befehlen, dann handeln wir.«  »Ja«, antwortete Saul. »Sucht mir einen guten Lautenspieler und holt ihn an den Hof.« Einer der Männer sagte: »Ich denke da an einen jungen Mann, den ich einmal gesehen habe, einen Sohn von Isai aus Bethlehem. Er ist nicht nur ein ausgezeichneter Musiker, sondern auch mutig und kampferprobt. Er findet in jeder Situation das treffende Wort und sieht gut aus. Der HERR steht ihm bei.«  Sofort sandte Saul Boten zu Isai und ließ ihm ausrichten: »Schick deinen Sohn David, den Schafhirten, zu mir an den Königshof!«  Da schickte Isai seinen Sohn zu Saul und gab ihm Geschenke für den König mit: einen Esel, beladen mit Broten, einen Schlauch Wein und einen jungen Ziegenbock.  So kam David an Sauls Hof.

 

(nach 1 Samuel 16, 14 - 19, gekürzt)


Immer wenn König Saul sich niedergeschlagen fühlte, nahm David die Zither und spielte darauf. Dann fühlte Saul sich erleichtert und der böse Geist wich von ihm. (nach 1 Samuel 16, 23) 

Die Philister sammelten ihre Heere zum Kampf. Aber Saul und die Männer Israels kamen zusammen und lagerten sich im Eichgrund und rüsteten sich zum Kampf gegen die Philister. Und die Philister standen auf einem Berge jenseits und die Israeliten auf einem Berge diesseits, sodass das Tal zwischen ihnen war. Da trat aus den Lagern der Philister ein Riese mit Namen Goliat aus Gat, sechs Ellen und eine Handbreit groß. Der hatte einen ehernen Helm auf seinem Haupt und einen Schuppenpanzer an, und das Gewicht seines Panzers war fünftausend Schekel Erz. (...)

Und Saul legte David seine Rüstung an und setzte ihm einen ehernen Helm auf sein Haupt und legte ihm einen Panzer an. Und David gürtete sein Schwert über seine Kleider und versuchte zu gehen; aber er war es nicht gewohnt. Und er legte alles ab und nahm seinen Stab in die Hand und wählte fünf glatte Steine aus dem Bach und tat sie in die Hirtentasche, die er hatte, in den Beutel, und nahm die Schleuder in die Hand und ging dem Philister entgegen. Der Philister aber kam immer näher an David heran, und sein Schildträger ging vor ihm her. Als nun der Philister aufsah und David anschaute, verachtete er ihn; denn er war ein Knabe, bräunlich und schön. Und der Philister sprach zu David: „Bin ich denn ein Hund, dass du mit Stecken zu mir kommst? Komm her zu mir, ich will dein Fleisch den Vögeln unter dem Himmel geben und den Tieren auf dem Felde.“ David aber sprach zu dem Philister: „Du kommst zu mir mit Schwert, Spieß und Sichelschwert, ich aber komme zu dir im Namen des Herrn Zebaoth. Heute wird dich der Herr mir überantworten, dass ich dich erschlage und dir den Kopf abhaue und gebe deinen Leichnam und die Leichname des Heeres der Philister heute den Vögeln unter dem Himmel und dem Wild auf der Erde, damit alle Welt innewerde, dass Israel einen Gott hat.“ Als sich nun der Philister David nahte, tat David seine Hand in die Tasche und nahm einen Stein daraus und schleuderte ihn und traf den Philister an der Stirn, dass der Stein in seine Stirn fuhr und er zur Erde fiel  So überwand David den Philister mit Schleuder und Stein und traf und tötete ihn. David aber hatte kein Schwert in seiner Hand. Dar nahm er dessen Schwert aus der Scheide und hieb ihm den Kopf damit ab. Als die Philister sahen, dass ihr Stärkster tot war, flohen sie. (vergl. 1 Samuel 17)

 

 


Sauls Sohn Jonatan fühlte sich zu David hingezogen. Saul behielt David von da an bei sich und ließ ihn nicht mehr zu seiner Familie zurückkehren. Jonatan schloss einen Freundschaftsbund mit David.

»Du bist mir so lieb wie mein eigenes Leben«, sagte Jonatan zu David.
Dabei zog er Mantel und Rüstung aus und bekleidete David damit, auch sein Schwert, seinen Bogen und seinen Gürtel schenkte er ihm. David zog für Saul in den Kampf und bewies eine glückliche Hand bei allem, was dieser ihm auftrug; darum gab ihm der König den Oberbefehl über seine Truppe. Diese Entscheidung fand den Beifall des ganzen Volkes und auch die Leute am Hof Sauls freuten sich darüber. Als das Heer heimkehrte und zusammen mit ihm David, der den stärksten Mann der Philister erschlagen hatte, zogen Frauen aus allen Städten Israels König Saul entgegen. Sie tanzten und sangen zum Klang der Harfen und Handpauken und wiederholten jubelnd immer wieder:

»Tausend Feinde hat Saul erschlagen, doch David erschlug zehntausend!«

Dieses Lied gefiel Saul ganz und gar nicht und er wurde sehr zornig. Von da an blickte Saul mit Argwohn auf David. ( nach 1 Samuel 18)

 

 

Ist Saul unter den Propheten?

David war geflohen und hatte sich in Sicherheit gebracht. Er kam zu Samuel nach Rama und erzählte ihm, was Saul ihm alles angetan hatte. Dann ging er mit Samuel in die Wohnsiedlung der Propheten und blieb dort. Als Saul erfuhr, dass David in der Prophetensiedlung in Rama war, schickte er bewaffnete Männer, die ihn festnehmen sollten. Sie kamen gerade dazu, wie die ganze Gemeinschaft der Propheten in ekstatischer Begeisterung tanzte und sang. Samuel als ihr Vorsteher stand dabei. Da kam der Geist Gottes auch über die Männer Sauls und sie gerieten in denselben Zustand wie die Propheten. Als es Saul berichtet wurde, schickte er andere Boten, aber auch die wurden von der Begeisterung der Propheten angesteckt. Nun machte sich Saul selbst auf den Weg nach Rama. Als er dorthin ging, versetzte der Geist Gottes auch ihn in ekstatische Begeisterung, und in diesem Zustand legte er den Weg bis zur Siedlung in Rama zurück. Dort angekommen, warf er auch noch seine Kleider ab und schrie und tanzte vor Samuel herum, bis er erschöpft zu Boden fiel. Den Rest des Tages und die ganze Nacht lag er nackt auf der Erde. Daher kommt die Redensart: »Ist Saul auch unter die Propheten geraten?«       (vergleiche 1 Samuel 19, 18 – 24)

 


Als der Diener zum Palast zurückgekehrt war, verließ David im Morgengrauen sein Versteck. Er und Jonathan küssten einander und weinten. Dann schworen sie sich ewige Freundschaft. (nach 1 SAMUEL 20, 41-42)


Und David machte sich auf und floh vor Saul und kam zu Achisch, dem König von Gat. Und die Knechte des Achisch sagten zum König: „Ist das nicht David, der König des Landes? Haben sie nicht von ihm bei Reigentänzen gesungen: Saul hat seine Tausende erschlagen, David aber seine Zehntausende?“ David nahm sich diese Worte zu Herzen und fürchtete sich sehr vor Achisch, dem König von Gat. Und er stellte sich wahnsinnig vor ihren Augen und tobte[ unter ihren Händen, und er kritzelte an die Flügel des Tores und ließ seinen Speichel in seinen Bart fließen. Da sagte Achisch zu seinen Knechten: „Ihr seht, dass der Mann wahnsinnig ist. Warum bringt ihr ihn zu mir? 1Fehlt es mir an Wahnsinnigen, dass ihr diesen hergebracht habt, bei mir zu toben? Sollte der in mein Haus kommen?“ (1 Samuel 21, 11 bis 16)

 

 

König Saul lässt die Priester töten

Saul fühlte sich von den Priestern verraten, denn sie hatten dzu David gehalten. Da sprach er zu Doeg, dem Edomiter : Tritt du herzu und erschlage die Priester! Und Doeg,  trat herzu und fiel über die Priester her und tötete an jenem Tag 85 Männer, die das leinene Ephod trugen. Und Nob, die Stadt der Priester, schlug er mit der Schärfe des Schwertes, vom Mann bis zur Frau, vom Kind bis zum Säugling, sowie Rinder, Esel und Schafe, mit der Schärfe des Schwertes.

(vergleiche 1 Samuel 22, 18-19)


Von dort aus zog sich David in die  Berge bei En-Gedi zurück. Saul nahm 3000 der besten Kriegsleute aus ganz Israel mit und machte sich auf die Suche nach David und seinen Männern. Als er an den Schafhürden vorbeikam, ging er in die nahe gelegene Höhle, um seine Notdurft zu verrichten. Hinten in dieser Höhle saß David mit seinen Männern. Die flüsterten ihm zu: »Heute ist der Tag, von dem der HERR zu dir gesagt hat: ›Ich gebe deinen Feind in deine Hand. Du kannst mit ihm machen, was du willst.‹« David stand auf und schnitt heimlich einen Zipfel von Sauls Gewand ab. Hinterher schlug ihm aber doch das Gewissen und er sagte zu seinen Leuten: »Der HERR bewahre mich davor, dass ich Hand an den gesalbten König des HERRN lege! Denn das ist und bleibt er.« Als Saul die Höhle verlassen hatte, um seinen Weg fortzusetzen, kam David heraus und rief ihm nach: »Mein Herr und König!« Saul drehte sich um und David warf sich ehrerbietig vor ihm nieder und sagte: »Warum lässt du dir einreden, dass ich dich ins Verderben stürzen will?  Mein Vater, sieh diesen Zipfel deines Gewandes hier in meiner Hand! Ich hätte dich töten können, aber ich habe nur dieses Stück von deinem Gewand abgeschnitten. Daran musst du doch erkennen, dass ich kein Verräter bin und dir nichts Böses antun will. Ich habe dir nichts getan, und doch stellst du mir nach und willst mich umbringen. Der HERR soll Richter zwischen uns sein! Er soll dich strafen für das Unrecht, das du mir antust; aber ich selbst werde meine Hand nicht gegen dich erheben. Du kennst das Sprichwort: ›Nur Verbrecher begehen Verbrechen.‹ Ich werde mich nicht an dir vergreifen. Hinter wem jagst du denn her? Der König von Israel jagt einen toten Hund, ja einen einzigen Floh! Der HERR soll meinen Streit gegen dich führen und mir zu meinem Recht verhelfen.«  (vergl. 1 Samuel 24, 1 - 17)

 

 


David und Abigail

David aber machte sich auf und zog hinab in die Wüste Paran. Und es war ein Mann in Maon, der besaß dreitausend Schafe und tausend Ziegen. Der Mann hieß Nabal, und es begab sich, dass er Schafschur hatte. Seine Frau hieß Abigajil. Und sie war eine Frau von Verstand und schön von Angesicht, der Mann aber war hart und boshaft in seinem Tun und war ein Kalebiter. Als nun David in der Wüste hörte, dass Nabal seine Schafe schor, sandte er zehn Männer aus und sprach zu ihnen: „Geht zu Nabal, grüßt ihn freundlich in meinem Namen und sprecht: Glück zu! Friede sei mit dir und deinem Hause und mit allem, was du hast! Ich habe gehört, dass du Schafschur hast. Nun, deine Hirten sind mit uns zusammen gewesen; wir haben ihnen nichts zuleide getan und sie haben nichts vermisst, solange sie in Karmel gewesen sind. Lass meine Männer Gnade finden vor deinen Augen, denn wir sind an einem Festtag gekommen. Gib deinen Knechten und deinem Sohn David, was du zur Hand hast.“ Und als die Männer Davids zu Nabal kamen, da antwortete Nabal: „Wer ist David? Und wer ist der Sohn Isais? Es gibt jetzt viele Knechte, die ihren Herren davongelaufen sind. Sollte ich mein Brot und mein Wasser nehmen und mein Fleisch, das ich für meine Scherer geschlachtet habe, und Leuten geben, die ich nicht kenne?“ Da wandten sich die Männer Davids um und gingen zurück. Da sprach David: „Gürte sich ein jeder sein Schwert um!“ Und etwa vierhundert Mann zogen ihm nach. Als Abigajil, Nabals Frau, davon erfuhr eilte sie und nahm zweihundert Brote und zwei Krüge Wein und zweihundert Rosinenkuchen und zweihundert Feigenkuchen und lud alles auf Esel und ritt David entgegen. Als Abigajil David sah, stieg sie eilends vom Esel und fiel vor David nieder und sprach: Ach, mein Herr, auf mich allein falle die Schuld! Lass deine Magd reden vor deinen Ohren und achte nicht auf diesen heillosen Mann, diesen Nabal; denn er ist, wie er heißt., ein »Narr«. Ich aber, deine Magd, habe die Männer meines Herrn nicht gesehen, die du gesandt hast. Nun aber, mein Herr, so wahr der HERR lebt und so wahr du selbst lebst: Der HERR hat dich davor bewahrt, in Blutschuld zu geraten. Hier ist die Segensgabe, die deine Magd meinem Herrn gebracht hat; das soll den Männern gegeben werden, die meinem Herrn folgen. Vergib deiner Magd ihr Vergehen! Und wenn der HERR meinem Herrn wohltun wird, so wollest du an deine Magd denken.“ Da sprach David zu Abigajil: „Gelobt sei der HERR, der Gott Israels, der dich heute gesandt hat, und gesegnet sei deine Klugheit, und gesegnet seist du, dass du mich heute davon zurückgehalten hast, in Blutschuld zu geraten und mir mit eigener Hand zu helfen." (nach 1 Samuel 25, 1 – 34; gekürzt)

 

David und Abigail (Variante)


David verschont Saul zum zweiten Mal

Saul erfuhr, wo David sich verborgen hielt. Da machte er sich  auf und zog hinab zur Wüste Sif und mit ihm dreitausend ausgewählte Männer aus Israel, um David zu suchen. Und Saul lagerte sich auf dem Hügel Hachila. David aber blieb in der Wüste. Und als er merkte, dass Saul ihm nachkam in die Wüste, sandte er Kundschafter aus. Und David machte sich auf und kam an den Ort, wo Saul sein Lager hielt, und sah die Stätte, wo Saul lag mit seinem Feldhauptmann Abner. Saul aber lag in der Wagenburg und das Kriegsvolk um ihn her.  Da hob David an und sprach zu Ahimelech, dem Hetiter, und zu Abischai: Wer will mit mir hinab zu Saul ins Lager? Abischai sprach: Ich will mit dir hinab.  So kam David mit Abischai des Nachts zum Lager. Saul lag und schlief in der Wagenburg, und sein Spieß steckte in der Erde. Abner aber und das Volk lagen um ihn her.  Da sprach Abischai zu David: Gott hat deinen Feind heute in deine Hand gegeben; so will ich ihn nun mit dem Spieß töten, in die Erde mit einem Mal, dass es keines zweiten mehr bedarf.  David aber sprach: „Bring ihn nicht um; denn wer könnte die Hand an den Gesalbten des HERRN legen und ungestraft bleiben? So wahr der HERR lebt: Der HERR wird ihn schlagen, oder es kommt sein Tag, dass er sterbe oder in den Krieg ziehe und umkomme. Von mir lasse der HERR fern sein, dass ich meine Hand sollte an den Gesalbten des HERRN legen.“ So nahm David den Spieß und den Wasserkrug zu Häupten Sauls, und sie gingen weg, und es war niemand, der es sah oder merkte oder der erwachte, sondern sie schliefen alle; denn es war ein tiefer Schlaf vom HERRN auf sie gefallen.  (nach 1 Samuel 26, 1 – 12)

 

Saul bei der Wahrsagerin                                                                                          Und als Saul das Heer der Philister sah, fürchtete er sich, und sein Herz verzagte sehr. Und Saul befragte den HERRN; aber der HERR antwortete ihm nicht, weder durch Träume noch durch die Urim, noch durch Propheten. Da sagte Saul zu seinen Knechten: Sucht mir eine Frau, die Tote beschwören kann. Und seine Knechte sagten zu ihm: „In En-Dor ist eine Frau, die Tote beschwören kann.“  Und Saul machte sich unkenntlich, zog andere Kleider an und ging hin, er und zwei Männer mit ihm, und sie kamen zu der Frau bei Nacht. Und Saul sagte: „Wahrsage mir doch durch Totenbeschwörung und bringe mir herauf, wen ich dir nennen werde!“ Aber die Frau antwortete ihm: „Du weißt, was Saul getan hat, wie er die Totenbeschwörer und die Wahrsager aus dem Land ausgerottet hat. Und warum stellst du mir eine Falle, um mich zu töten?“ Saul schwor ihr beim HERRN:“ So wahr der HERR lebt, es soll dich in dieser Sache keine Schuld] treffen! Hole mir Samuel herauf!“  Als aber die Frau Samuel sah, schrie sie laut auf und sagte zu Saul: „Warum hast du mich betrogen? Du bist ja Saul!“  Und der König sagte zu ihr: „Fürchte dich nicht! Nun, was siehst du?“ Die Frau antwortete Saul: „Ich sehe einen Geist aus der Erde heraufsteigen. Ein alter Mann steigt herauf. Er ist in ein Oberkleid gehüllt.“ Da erkannte Saul, dass es Samuel war, und er neigte sich mit seinem Gesicht zur Erde und fiel nieder.  Und Samuel sprach zu Saul: „Warum hast du meine Ruhe gestört, dass du mich heraufkommen lässt?“ Und Saul antwortete: „Ich bin in großer Bedrängnis! Denn die Philister kämpfen gegen mich, und Gott ist von mir gewichen und antwortet mir nicht mehr. Da ließ ich dich rufen, damit du mir zu erkennen gibst, was ich tun soll.“ Und Samuel sprach: „Warum fragst du mich, da doch der HERR von dir gewichen und dein Feind geworden ist? Der HERR hat dir getan, wie er durch mich geredet hat. Und der HERR hat das Königtum aus deiner Hand gerissen und es David, deinem Nächsten, gegeben. Morgen wirst du mit deinen Söhnen bei mir sein.“ (vergleiche 1 Samuel 28)


Das Ende Sauls

Die Philister aber kämpften gegen Israel, und die Männer Israels flohen vor den Philistern und blieben erschlagen liegen auf dem Gebirge Gilboa. Und die Philister verfolgten Saul und seine Söhne und erschlugen Jonatan und Abinadab und Malkischua, die Söhne Sauls. Und der Kampf tobte heftig um Saul, und die Bogenschützen fanden ihn, und er wurde schwer verwundet von den Schützen. Da sprach Saul zu seinem Waffenträger: Zieh dein Schwert und erstich mich damit, dass nicht diese Unbeschnittenen kommen und mich erstechen und treiben ihren Spott mit mir. Aber sein Waffenträger wollte nicht, denn er fürchtete sich sehr. Da nahm Saul das Schwert und stürzte sich hinein. Als nun sein Waffenträger sah, dass Saul tot war, stürzte auch er sich in sein Schwert und starb mit ihm. So starben Saul und seine drei Söhne und sein Waffenträger und alle seine Männer miteinander an diesem Tage. (nach 1 Samuel 31, 1 – 6)

 



Aus dem  2. BUCH  Samuel

Und es geschah nach dem Tode Sauls, als David von der Schlacht gegen Amalek zurückgekommen war, da blieb David zwei Tage in Ziklag. Da kam ein Mann aus dem Heerlager von Saul her. Seine Kleider waren zerrissen, und als er zu David kam, fiel er zur Erde und huldigte ihm. Und David sagte zu ihm: „Woher kommst du?“ Er sagte zu ihm:“ Aus dem Heerlager Israels bin ich entkommen. Das Volk ist aus dem Kampf geflohen, auch sind viele von dem Volk gefallen und umgekommen, und auch Saul und sein Sohn Jonatan sind tot.“ Da sagte David „Wie hast du erfahren, dass Saul und sein Sohn Jonatan tot sind?“ Der junge Mann sagte: „Ich geriet zufällig auf das Gebirge Gilboa, und siehe, Saul lehnte sich auf seinen Speer; und siehe, die Wagen und die Reiter holten ihn ein. Da wandte er sich um, sah mich und rief mich Und er sagte zu mir: „Tritt doch her zu mir und gib mir den Todesstoß, denn ein Schwächeanfall hat mich ergriffen, doch mein Leben ist noch ganz in mir!“ Da trat ich zu ihm und gab ihm den Todesstoß, denn ich erkannte, dass er nach seinem Fall nicht am Leben bleiben würde. Und ich nahm das Diadem, das ⟨er⟩ auf seinem Kopf ⟨hatte⟩, und die Spange, die an seinem Arm war, und brachte sie hierher zu meinem Herrn.“ Da fasste David seine Kleider und zerriss sie; ⟨das taten⟩ auch all die Männer, die bei ihm waren. Und sie klagten und weinten und fasteten bis zum Abend um Saul und um seinen Sohn Jonatan und um das Volk des HERRN und um das Haus Israel, weil sie durchs Schwert gefallen waren. Und David sagte zu dem jungen Mann, der ihm berichtete: Woher bist du? Er sagte: Ich bin der Sohn eines amalekitischen Fremdlings. Und David sagte zu ihm: „Wie, hast du dich nicht gefürchtet, deine Hand auszustrecken, um den Gesalbten des HERRN umzubringen?“ Und David rief einen von den jungen Männern und sagte: „Tritt heran, stoß ihn nieder!“ Da erschlug er ihn. So starb er. Und David sagte zu ihm: „Dein Blut ⟨komme⟩ auf deinen Kopf! Denn dein ⟨eigener⟩ Mund hat gegen dich ausgesagt, als du sprachst: Ich habe den Gesalbten des HERRN getötet.“ (nach 2 Samuel, 1, 1-16)

 

2 Samuel 5


Vierzig Jahre war Isch-Boschet, der Sohn Sauls, alt, als er über Israel König wurde, und er war zwei Jahre König; nur das Haus Juda stand hinter David. Und die Zahl der Tage, die David in Hebron über das Haus Juda König war, ⟨betrug⟩ sieben Jahre und sechs Monate.

Und Abner, der Sohn des Ner, zog aus mit den Knechten Isch-Boschets, des Sohnes Sauls, von Mahanajim nach Gibeon. Und Joab, der Sohn der Zeruja, und Davids Knechte zogen aus. Und sie stießen beim Teich von Gibeon aufeinander. Und sie ließen sich ⟨dort⟩ nieder, die einen auf dieser Seite des Teiches und die anderen auf jener Seite des Teiches. Da sagte Abner zu Joab: Lass doch die jungen Männer sich aufmachen und vor uns zum Kampfspiel antreten! Und Joab sagte: Sollen sie sich aufmachen! So machten sie sich denn auf und gingen hinüber, abgezählt: zwölf für Benjamin und für Isch-Boschet, den Sohn Sauls, und zwölf von den Knechten Davids.

 

Und sie ergriffen einer den andern beim Kopf, und ⟨jeder stieß⟩ sein Schwert dem andern in die Seite, und sie fielen miteinander. Und der Kampf wurde überaus heftig an diesem Tag. Abner aber und die Männer von Israel wurden vor den Knechten Davids geschlagen. (2Samuel 2, 8 - 17)

 


Als die Lade des HERRN drei Monate im Hause Obed-Edoms geblieben war, wurde dem König David angesagt, dass der HERR das Haus Obed-Edoms segnete und alles, was er hatte, um der Lade Gottes willen. Da ging David hin und holte die Lade Gottes aus dem Hause Obed-Edoms herauf in die Stadt Davids. Und als die Träger mit der Lade des HERRN sechs Schritte gegangen waren, opferte man einen Stier und ein fettes Kalb. Und David tanzte vor dem HERRN her und war umgürtet mit einem leinenen Priesterschurz. Und David mit dem ganzen Hause Israel führte die Lade des HERRN herauf mit Singen und Posaunen. Und als die Lade des HERRN in die Stadt Davids kam, sah Michal, die Tochter Sauls, durchs Fenster und sah den König David springen und tanzen vor dem HERRN und verachtete ihn in ihrem Herzen.

(vergl. 2 Samuel 6, 11 - 16)

 


David sieht Batseba

Alle zogen ins Feld, aber David blieb in Jerusalem. Eines Abends stand er auf dem Dach des Königshauses, da sah er gegenüber eine Frau, die sich wusch. Die Frau war außerordentlich schön. Und David sandte Boten hin und ließ sie holen.

 (nach 2 Samuel 11, 1-4)

 

David sieht Baseba. ( 2 Samuel 11. 1 - 4) Variante


Und der HERR sandte Nathan zu David. Der sprach zu David: "Es waren zwei Männer in einer Stadt, der eine reich, der andere arm.  Der Reiche hatte sehr viele Schafe und Rinder; aber der Arme hatte nichts als ein einziges kleines Schäflein, das er gekauft hatte. Und er nährte es, dass es groß wurde bei ihm zugleich mit seinen Kindern. Es aß von seinem Bissen und trank aus seinem Becher und schlief in seinem Schoß, und er hielt es wie eine Tochter. Als aber zu dem reichen Mann ein Gast kam, brachte er es nicht über sich, von seinen Schafen und Rindern zu nehmen, um dem Gast etwas zuzurichten, der zu ihm gekommen war. Und er nahm das Schaf des armen Mannes und richtete es dem Mann zu, der zu ihm gekommen war.“ Da geriet David in großen Zorn über den Mann und sprach zu Nathan: „So wahr der HERR lebt: Der Mann ist ein Kind des Todes, der das getan hat! Dazu soll er das Schaf vierfach bezahlen, weil er das getan und sein eigenes geschont hat.“ Da sprach Nathan zu David: „Du bist der Mann!“ (nach 2 Samuel 12, 1 - 7)

 

 

Absalom, der Sohn Davids, hatte eine schöne Schwester, ihr Name war Tamar. Und Amnon, auch ein Sohn Davids, liebte sie. Sein Verlangen war so stark, dass er sich krank fühlte. Denn sie war eine Jungfrau, und es war in den Augen Amnons unmöglich, ihr irgendetwas anzutun. Amnon hatte einen Freund, sein Name war Jonadab, Jonadab gab Amnon den Rat: „Leg dich auf dein Lager und stell dich krank! Und kommt dein Vater, um nach dir zu sehen, dann sag zu ihm: meine Schwester Tamar soll kommen und mir Krankenkost bringen!“ Und Tamar ging ins Haus ihres Bruders Amnon, während er ⟨im Bett⟩ lag, und sie nahm den Teig und bereitete Kuchen vor seinen Augen zu. Und Amnon schickte alle hinaus und blieb mit Tamar allein. Als sie ihm aber ⟨etwas⟩ zu essen hinreichte, packte er sie und sagte zu ihr: Komm, liege bei mir, meine Schwester!“ Sie aber sagte zu ihm: „Mein Bruder! Tu mir keine Gewalt an, denn so handelt man nicht in Israel! Tu ⟨doch⟩ diese Schandtat nicht! Und ich, wohin sollte ich meine Schmach tragen? Rede doch zum König, er wird mich dir nicht vorenthalten!“ Er aber vergewaltigte sie. Danach aber hasste er sie und sagte zu ihr: „Steh auf, geh weg!“ Sie aber sagte zu ihm: „Nicht doch, mein Bruder! Dieses Unrecht ist ⟨noch⟩ größer als das andere, das du mir angetan hast, wenn du mich ⟨jetzt⟩ wegjagst.“ Da rief er seinen Diener, und sagte: „Jagt die da weg, fort von mir, nach draußen, und verriegele die Tür hinter ihr!“ Sie trug einen bunten Leibrock. Denn mit solchen Gewändern kleideten sich die Töchter des Königs, die ⟨noch⟩ Jungfrauen ⟨waren⟩. Und sein Diener brachte sie hinaus und verriegelte die Tür hinter ihr. Da nahm Tamar Asche, ⟨streute sie⟩ auf ihren Kopf und zerriss den bunten Leibrock, den sie anhatte, und sie legte ihre Hand auf ihren Kopf und lief schreiend davon. (vergl. 2 Samuel 13, 1 - 19)

 


Versöhnung von Vater und Sohn: Absalom sprach zu Joab: Siehe, ich sandte zu dir und ließ dir sagen: Komm her, dass ich dich zum König sende und sagen lasse: Warum bin ich von Geschur hergekommen? Es wäre mir besser, dass ich noch dort wäre. So lass mich nun das Angesicht des Königs sehen; liegt aber eine Schuld auf mir, so soll er mich töten. 33 Und Joab ging hinein zum König und sagte es ihm an. Und er rief Absalom, dass er hinein zum König kam; und er fiel nieder vor dem König auf sein Antlitz zur Erde, und der König küsste Absalom. (nach 2 Samuel 14, 31 - 33)

Und Absalom sprach zu Ahitofel: Gebt euren Rat, was sollen wir tun? 21 Ahitofel sprach zu Absalom: Geh ein zu den Nebenfrauen deines Vaters, die er zurückgelassen hat, um das Haus zu bewahren, so wird ganz Israel hören, dass du dich bei deinem Vater stinkend gemacht hast; dann werden alle, die zu dir stehen, desto kühner werden. 22 Da machten sie Absalom ein Zelt auf dem Dach, und Absalom ging zu den Nebenfrauen seines Vaters vor den Augen ganz Israels. 23 Wenn damals Ahitofel einen Rat gab, war das, als wenn man Gott um etwas befragt hätte; so viel galten alle Ratschläge Ahitofels bei David und bei Absalom.

(nach 2 Samuel 16, 20 - 23)

 


Absalom begann einen Aufstand gegen seinen Vater David. Und David ordnete das Kriegsvolk, das bei ihm war. Und der König gebot seine Hauptleuten Joab und Abischai und Ittai: „Schont mir den jungen Absalom!“ Und das ganze Kriegsvolk hörte es, als der König allen Hauptleuten diesen Befehl gab. Und es kam zum Kampf im Walde Ephraim. Und eine große Schlacht entbrannte - zwanzigtausend Mann. Und Absalom begegnete den Soldaten Davids und ritt auf einem Maultier. Und als das Maultier unter eine große Eiche mit dichten Zweigen kam, blieb sein Haupt an der Eiche hängen, und er schwebte zwischen Himmel und Erde; denn sein Maultier lief unter ihm weg. Als das ein Mann sah, sagte er zu Joab: Siehe, ich sah Absalom an einer Eiche hängen. Und Joab sagte: „Wenn du das gesehen hast, warum schlugst du ihn nicht gleich zu Boden? So hätte ich dir zehn Silberstücke und einen Gürtel gegeben.“ Der Mann erwiderte: „Wenn du mir tausend Silberstücke in meine Hand gewogen hättest, so hätte ich dennoch meine Hand nicht an des Königs Sohn gelegt; denn der König gebot dir und Abischai und Ittai vor unsern Ohren: Gebt ja acht auf den jungen Absalom!“Da nahm sein Schwert und stieß es Absalom ins Herz, als er noch lebend an der Eiche hing. Und zehn Knappen, Joabs Waffenträger, umringten Absalom und schlugen ihn tot. Und sie nahmen Absalom und warfen ihn im Wald in eine große Grube und legten einen sehr großen Haufen Steine auf ihn.  

(verkürzt, vergl. 2 Samuel 18, 5 - 15)

 

 

Als aber David zu seinem Haus in Jerusalem kam, da nahm der König die zehn Nebenfrauen, die er zurückgelassen hatte, damit sie das Haus hüteten, und gab sie in Gewahrsam und versorgte sie; er ging aber nicht mehr zu ihnen ein; und sie blieben eingeschlossen bis zum Tag ihres Todes, eine Witwenschaft zu Lebzeiten. (nach 2 Samuel 20,1 -3)

 


Sühne für eine Blutschuld Sauls

Und es gab eine Hungersnot in den Tagen Davids, drei Jahre lang. Und David suchte das Angesicht des HERRN. Und der HERR sprach: „Wegen Saul und wegen des Hauses der Blutschuld, weil er die Gibeoniter getötet hat!“ Da rief der König die Gibeoniter herbei und fragte: „Was soll ich für euch tun? Und womit soll ich Sühne tun, damit ihr das Erbteil des HERRN segnet?“  Und die Gibeoniter sagten zu ihm: „Wir wollen kein  Silber und Gold von Saul und von seinem Haus, und wir haben kein Recht, jemanden in Israel zu töten. Der Mann, der uns vernichtet hat und der gegen uns plante, dass wir ausgerottet werden sollten, man gebe uns sieben Männer von seinen Söhnen, dass wir sie dem HERRN aufhängen.“  Und der König nahm die beiden Söhne Rizpas, der Tochter des Aja, die sie dem Saul geboren hatte, und die fünf Söhne Merabs, der Tochter Sauls, die sie dem Adriël geboren hatte, und er gab sie in die Hand der Gibeoniter. Die hängten sie auf dem Berg vor dem HERRN auf. So fielen die sieben auf einmal, und sie wurden in den ersten Tagen der Ernte, am Anfang der Gerstenernte, getötet. Da nahm Rizpa, die Tochter des Aja, das Sackgewand und breitete es für sich auf dem Felsen aus vom Anfang der Ernte an, bis das Wasser sich vom Himmel über die Toten ergoss. Und sie ließ nicht zu, dass bei Tag die Vögel des Himmels sich auf ihnen niederließen und bei Nacht die Tiere des Feldes. Und es wurde David berichtet, was Rizpa getan hatte. Da sammelte man die Gebeine der Gehängten und begrub sie mit den Gebeinen Sauls und seines Sohnes Jonatan.(gekürzt, nach 2 Samuel 21)

 

Und David redete vor dem HERRN die Worte dieses Liedes zur Zeit, als ihn der HERR errettet hatte aus der Hand aller seiner Feinde und aus der Hand Sauls, und sprach: Der HERR ist mein Fels und meine Burg und mein Erretter. Gott ist mein Hort, auf den ich traue, mein Schild und Horn meines Heils, mein Schutz und meine Zuflucht, mein Heiland, der du mir hilfst vor Gewalt. Ich rufe an den HERRN, den Hochgelobten, so werde ich vor meinen Feinden errettet. Es hatten mich umfangen die Wogen des Todes, und die Fluten des Verderbens erschreckten mich. Des Totenreichs Bande umfingen mich, und des Todes Stricke überwältigten mich. Als mir angst war, rief ich den HERRN an und schrie zu meinem Gott. Gegen die Heiligen bist du heilig, gegen die Treuen bist du treu, gegen die Reinen bist du rein, und gegen die Verkehrten bist du verkehrt. 28 Denn du hilfst dem elenden Volk, und mit deinen Augen erniedrigst du die Hohen. Ja, du, HERR, bist meine Leuchte; der HERR macht meine Finsternis licht. Denn mit dir kann ich Wälle erstürmen und mit meinem Gott über Mauern springen. Gottes Wege sind vollkommen. (Auszug, vergl. 2 Samuel 22, 1 ff)